Energiewende Bundesnetzagentur: Stromversorgung auch bei Kohleausstieg 2030 gesichert

01. Februar 2023, 21:23 Uhr

Deuschlands Stromversorgung ist nach Einschätzung der Bundesnetzagentur auch bei einem Kohleausstieg im Jahr 2030 gesichert. Nach einem Bericht der Behörde gäbe es auch bei steigendem Verbrauch keine Probleme.

Die Bundesagentur geht in einem neuen Bericht davon aus, dass eine sichere Stromversorgung in Deutschland auch bei einem vorgezogenen Kohleausstieg bis zum Jahr 2030 gewährleistet wäre. In dem Papier heißt es, die sichere Versorgung sei im Zeitraum 2025 bis 2031 gewährleistet – trotz des steigenden Stromverbrauchs etwa durch Wärmepumpen und E-Mobile und auch mit einem vollständigen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2030.

Früherer Kohleausstieg im Osten umstritten

Damit könne das "auch im europäischen Vergleich sehr hohe Versorgungssicherheitsniveau" in Deutschland aufrechterhalten bleiben, heißt es weiter. Der Bericht, über den die Nachrichtenagentur dpa berichtet, ist am Mittwoch auch Thema im Kabinett.

Im Rheinischen Revier in Westdeutschland wird der Kohleausstieg nach einer Vereinbarung mit dem Konzern RWE um acht Jahre auf 2030 vorgezogen. In Ostdeutschland ist dieser Schritt allerdings umstritten. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte sich für einen früheren Kohleausstieg auch im Osten ausgesprochen. Der Grünen-Politiker erklärte, ein auf 2030 vorgezogener Ausstieg müsse im Konsens vereinbart werden.

Planungsverfahren für Stromnetze sollen beschleunigt werden

Der betreffende Bericht der Bundesnetzagentur wird alle zwei Jahre durch die Bundesregierung veröffentlicht. Er betrachte die für den Markt und das Netz erwartbaren Entwicklungen und ziele nicht auf die Analyse von Krisenszenarien, heißt es darin. Er müsse damit von Bedarfs- und Systemanalysen der Übertragungsnetzbetreiber klar getrennt werden.

In Handlungsempfehlungen des Wirtschaftsministeriums zum Bericht der Bundesnetzagentur heißt es, um die Versorgungssicherheit auch weiterhin auf höchstem Niveau zu gewährleisten, müsse der Ausbau erneuerbarer Energien weiter vorangetrieben werden. Wasserstoff-, Bioenergie- und Gaskraftwerke müssten neu gebaut oder modernisiert werden. Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Ausbau der Stromnetze sollten weiter beschleunigt werden.

Umstritten ist mit Blick auf die Stromversorgung auch die Entscheidung der Bundesregierung, dass Mitte April die drei noch verbliebenen Atomkraftwerke vom Netz gehen.

dpa (fef)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 01. Februar 2023 | 09:00 Uhr

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