Stromversorgung Kretschmer kritisiert Bundesnetzagentur und Habeck

01. Februar 2023, 18:36 Uhr

Die Bundesnetzagentur hat am Mittwoch ein Gutachten zur Stromversorgung veröffentlicht. Von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer gab es dafür Kritik – ebenso für Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat ein Gutachten zur Stromversorgung in Deutschland als unseriös bezeichnet. Kretschmer sagte dem MDR, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gehe von Prämissen aus, die klar erkennbar nicht einträten.

Eine Verdreifachung der Stromerzeugung aus Photovoltaik innerhalb kurzer Zeit sei illusorisch. Kretschmer nannte Habeck einen "De-Industrialisierungsminister". Was derzeit in Berlin passiere, sei nicht im Interesse des Landes.

Habeck hatte heute eine Studie der Bundesnetzagentur vorgestellt, wonach die Stromversorgung in Deutschland auch bei einem steigenden Verbrauch gesichert ist. Selbst bei einem Aus für die Braunkohlekraftwerke bis 2030 soll ausreichend Strom zur Verfügung stehen.

Kohle-Energie anderweitig kompensieren

Die Analyse der Bundesnetzagentur berücksichtigt neben dem höheren Stromverbrauch, etwa für E-Autos, Wärmepumpen und Elektrolyseure, auch die Ausbauziele des Bundes für erneuerbare Energien. "Daraus ergibt sich natürlich logischerweise, dass die Maßnahmen umgesetzt werden müssen", sagt Habeck.

In dem Bericht heißt es, die Energiemengen aus Kohle müssten anderweitig kompensiert werden, um das Versorgungssicherheitsniveau aufrecht zu erhalten. Das geschehe über den Zubau von emissionsärmeren Stromproduktionskapazitäten wie etwa erdgasbefeuerten wasserstofffähigen Kraftwerken oder von erneuerbaren Energien.

Die Bundesregierung will zeitnah eine "Kraftwerksstrategie 2026" vorlegen, die den Rahmen für den Bau neuer Kraftwerke noch in diesem Jahrzehnt setzen soll.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 01. Februar 2023 | 17:30 Uhr

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