Nach Landtagswahlen Grünen-Chefs Lang und Nouripour treten zurück
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25. September 2024, 12:24 Uhr
Die Grünen-Spitze zieht nach den Misserfolgen der Partei bei mehreren Landtagswahlen personelle Konsequenzen. Der Parteivorstand tritt geschlossen zurück. Zur Begründung hieß es, die Partei befinde sich in einer tiefen Krise und brauche einen Neuanfang.
Die Grünen-Bundesvorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour treten zurück. Das kündigten beide auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin an. Nouripour sagte, die Partei sei nach der Landtagswahl in Brandenburg in der tiefsten Krise seit zehn Jahren. Sie brauche einen Neustart. Deshalb habe man im Bundesvorstand entschieden, die Geschicke der Partei in neue Hände zu legen. Auf dem anstehenden Parteitag Mitte November in Wiesbaden solle ein neuer Vorstand gewählt werden.
Lang ergänzte, es brauche neue Gesichter, um die Partei aus der Krise zu führen. Jetzt sei nicht die Zeit, um am eigenen Stuhl zu kleben. Jetzt sei die Zeit, um Verantwortung zu übernehmen.
Es braucht neue Gesichter, um die Partei aus dieser Krise zu führen. Jetzt ist nicht die Zeit, am eigenen Stuhl zu kleben. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen und wir übernehmen diese Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen.
Lang und Nouripour sind seit Ende Januar 2022 Co-Vorsitzende der Grünen. Wer auf sie folgen soll, ist noch nicht bekannt.
Herbe Verluste bei vier Wahlen
Die Grünen hatten bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg herbe Verluste eingefahren. In Thüringen und Brandenburg scheiterte die Partei jeweils an der Fünf-Prozent-Hürde und ist nicht mehr in den neuen Parlamenten vertreten. In Sachsen gelang der Wiedereinzug in den Landtag knapp.
Auch bei der Europawahl im Juni verloren die Grünen deutlich und kamen auf 11,9 Prozent. 2019 waren sie mit 20,5 Prozent noch zweitstärkste Kraft in Deutschland hinter der Union geworden.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 25. September 2024 | 11:00 Uhr