Tarifstreit Geldtransporter verlängern Warnstreik
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01. Oktober 2024, 10:13 Uhr
Beschäftigte im Geldtransport sind bundesweit auch am Dienstag zu einem Warnstreik aufgerufen. In Mitteldeutschland soll der Arbeitskampf auch am Mittwoch fortgesetzt werden. Branchenvertreter versichern, die Bargeldversorgung sei nicht gefährdet.
Der Streik in der Geldtransportbranche wird verlängert. Die Arbeitsniederlegung, die am Montag begonnen hat, soll am Dienstag ganztägig und bundesweit weitergehen. Das teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Sie rief zudem die Beschäftigten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und einigen anderen Bundesländern auf, den Streik auch am Mittwoch fortzusetzen.
Am Ende sägen die Gewerkschaft Verdi und die Streikenden selbst an ihren Stühlen.
Arbeitgeber kritisieren Streik
Der Branchenverband BDGW übte scharfe Kritik. Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam sagte, mit dem Streik trage die Gewerkschaft zur weiteren Verschlechterung der Branchensituation bei.
"Am Ende sägen die Gewerkschaft Verdi und die Streikenden selbst an ihren Stühlen", sagte Hisam. Der Handel schwenke durch solche Streikaktionen relativ schnell auf die Nutzung bargeldloser elektronischer Zahlungsmittel um. Das führe "zu einer weiteren Erosion in den Bargeldsegmenten der Wertdienstleister".
Der Verband betonte, Folgen für die Bargeldversorgung der Verbraucher seien nicht zu befürchten. Die Banken seien vorbereitet.
Verdi nennt Arbeitgeberangebot nicht verhandlungsfähig
Mit dem Warnstreik will Verdi Druck in den laufenden Tarifverhandlungen machen. Die Gewerkschaft fordert für die 10.000 Beschäftigten eine bessere Vergütung von Überstunden und ein bundesweit einheitliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Zudem sollen im Osten die Stundenlöhne im Osten auf bis zu 21,10 Euro und im Westen auf bis zu 23 Euro steigen. Die Arbeitgeberseite hat nach Verdi-Angaben bisher kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt
Der Verband BDGW erklärte, der Grundstundenlohn im Geld- und Werttransport betrage zwischen 18,47 und 21,18 Euro – jeweils ohne Zuschläge. Damit liege die Branche schon jetzt über dem gesetzlichen Mindestlohn. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 17. und 18. Oktober.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL FERNSEHEN | 01. Oktober 2024 | 17:45 Uhr