Zu einer Auftaktkundgebung zu einer Friedensdemonstration versammeln sich einige Menschen am Gleisdreieck Park.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Friedensdemonstration in Berlin Tausende protestieren gegen Unterstützung für Ukraine und Israel

03. Oktober 2024, 18:10 Uhr

Mehrere tausend Menschen sind einem Aufruf der Initiative "Nie wieder Krieg" gefolgt und haben in Berlin für Frieden in Europa und in Nahost demonstriert. Sie kritisierten Waffenlieferung an die Ukraine und forderten Verhandlungen mit Russland sowie ein Ende des Gaza-Kriegs.

Mehrere tausend Menschen haben in Berlin gegen Krieg in Europa und Nahost demonstriert. Die Initiatoren sprachen von rund 42.000 Teilnehmern, die Polizei von einer unteren fünfstelligen Teilnehmerzahl. Sie war mit rund 1.000 Kräften im Einsatz.

Demonstranten fordern Verhandlungen zwischen Ukraine und Russland

Die Demonstranten waren einem Aufruf der Initiative "Nie wieder Krieg" gefolgt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Nein zu Krieg und Hochrüstung! Ja zu Frieden und internationaler Solidarität".

Zu einer Auftaktkundgebung zu einer Friedensdemonstration versammeln sich einige Menschen am Gleisdreieck Park.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Die Teilnehmer kritisierten die Unterstützung der Ukraine und Israels mit Waffen. Außerdem forderten sie Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine und ein Ende des Gaza-Krieges. Ihr Protest richtete sich auch gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland.

Sie waren zunächst mit Plakaten und Transparenten durch Berlin gezogen. Zu lesen waren Slogans wie "Diplomaten statt Granaten" oder "Keine Waffenlieferungen in die Ukraine". Etliche Demo-Teilnehmer schwenkten Fahnen mit der Friedenstaube.

Zu sehen waren auch viele Palästina-, vereinzelt auch Russland-Flaggen. Auf Plakaten wurde Israel "Völkermord" an den Palästinensern vorgeworfen. Auf einzelnen Plakaten war auch zu lesen: "Die DDR war der bessere deutsche Staat" und "Gesamte Ukraine entnazifizieren".

Wagenknecht verteidigt Verhandlungen mit Putin

Zu einer Auftaktkundgebung zu einer Friedensdemonstration versammeln sich einige Menschen am Gleisdreieck Park.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Auf der Abschlusskundgebung verteidigte Sahra Wagenknecht ihre Forderung nach Verhandlungen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Sie sagte, sie finde es nervig, wenn man sage, dass man aus moralischen Gründen nicht mit Putin verhandeln dürfe. Sie erklärte, für sie sei jeder Politiker ein Verbrecher, der einen Krieg beginne.

Der SPD-Politiker Ralf Stegner wurde ausgebuht, als er von einem russischen Angriffskrieg und einem Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung sprach.

Gegenproteste begleiten Friedensdemo

Begleitet wurde die Demo von Gegenkundgebungen. Auf deren Plakaten war etwa zu lesen: "Eure Friedenstauben sind nur Russenbroiler", "Euer Frieden wäre unser Tod" und "Nein zu Krieg? Dann demonstriert in Russland!".

Ein als Tod verkleideter Demonstrant trägt einen symbolischen Leichensack
Demonstranten vor der russischen Botschaft. Bildrechte: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow

Am Morgen hatten mit Totenkopfmasken verkleidete Demonstranten vor der russischen Botschaft in Berlin gegen den Krieg in der Ukraine protestiert. Unweit des Botschaftsgebäudes am Boulevard Unter den Linden legten sie mehrere Leichensäcke auf dem Boden ab. Mit Farbe sprühten sie den Schriftzug "Russland führt Angriffskrieg" auf ein Banner.

Verantwortlich für die Aktion vor der Botschaft war die Friedensgesellschaft DFG-VK. Der Sprecher des Landesverbands Berlin-Brandenburg, Toni Schmitz, sagte man protestiere gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und gegen die sogenannte Friedensdemo. Sie benenne keine Kriegsursachen.

epd,dpa (jks)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 03. Oktober 2024 | 18:00 Uhr

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