Halbjahresbilanz Deutsche Bahn will nach Milliarden-Verlust 30.000 Stellen abbauen
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25. Juli 2024, 20:34 Uhr
Die Deutsche Bahn will nach einem erneuten Milliardenverlust 30.000 Stellen streichen, um finanziell wieder in die Spur zu kommen. Noch in diesem Jahr sollen 1.500 Jobs wegfallen. Aktuell ist der Bahn-Konzern mit 33 Milliarden Euro verschuldet. Die Bahn transportierte zuletzt deutlich weniger Güter und verlor im Fernverkehr viele Fahrgäste.
Nach einem neuen Milliardenverlust will die Deutsche Bahn (DB) mit Stellenstreichungen und Ausgabenkürzungen aus den roten Zahlen kommen. Finanzvorstand Levin Holle sagte, man müsse künftig "mehr Bahn mit weniger Menschen schaffen". Es gehe über fünf Jahre um 30.000 Stellen. Sie würden in erster Linie in der Verwaltung wegfallen. Dort, wo man Personal brauche, werde weiterhin in hohem Umfang eingestellt, versprach der Manager.
1.500 Jobs fallen noch 2024 weg
Bereits in diesem Jahr sollen nach Angaben Holles 1.500 Arbeitsplätze in der Verwaltung wegfallen. Wo genau gestrichen werden soll, teilte er nicht mit. Die Bahn wolle zudem mithilfe von Digitalisierung und Automatisierung dafür sorgen, dass administrative Prozesse künftig von weniger Beschäftigten ausgeführt werden könnten. Insgesamt hat die Bahn aktuell rund 211.000 Beschäftigte in Deutschland.
1,2 Milliarden Euro Verlust im ersten Halbjahr
Laut ihrer jüngsten Halbjahresbilanz hat die DB von Januar bis Juni 2024 einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro eingefahren. Im Vorjahreszeitraum lag der Verlust nur bei knapp 70 Millionen Euro. Insgesamt ist der Bahn-Konzern aktuell mit 33 Milliarden Euro verschuldet.
Die Bahn transportierte zuletzt deutlich weniger Güter und verlor im Fernverkehr viele Fahrgäste. So fuhren im ersten Halbjahr 2024 noch 64 Millionen Menschen mit IC und ICE. Im Vorjahreszeitraum waren es vier Millionen Fahrgäste mehr. Als Gründe für den Fahrgastverlust im DB-Fernverkehr gelten mangelnde Pünktlichkeit, drohende Zugausfälle wegen Streiks, Baustellen und das günstige Deutschlandticket, dass viele Fahrgäste auf Regionalzüge umsteigen ließ. Dafür verzeichnete die DB sechs Prozent mehr Fahrgäste im Regionalverkehr.
Reuters/dpa (dni)
MDR/Reuters (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 25. Juli 2024 | 16:00 Uhr