Pascal Herold, angestellter Dachdecker bei Dachdeckermeister Daniel Girke, arbeitet auf einem Reetdach eines Hauses im Spreewald.
Die Bundesarbeitsagentur hat Hauptschüler ermuntert, sich auch nach Beginn des Ausbildungsjahres noch auf eine Lehrstelle zu bewerben. Gerade im Handwerk und der Gastronomie sind stellen frei. Bildrechte: picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Ausbildung Noch nicht zu spät: Bundesarbeitsagentur ermuntert Hauptschüler zur Ausbildungssuche

23. August 2024, 12:31 Uhr

Für Hauptschüler ist es immer schwerer, eine Lehrstelle zu finden, denn nicht für jeden Ausbildungsplatz reicht der Abschluss oder sie müssen mit höheren Abschlüssen konkurrieren. Doch es gibt noch Möglichkeiten. Die Bundesnetzagentur hat Hauptschüler jetzt aufgerufen, sich trotz des Ausbildungsbeginns auf Lehrstellen zu bewerben. In Mitteldeutschland sind die Chancen in Thüringen am größten.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat Hauptschülerinnen und Hauptschüler aufgerufen, sich trotz des Ausbildungsbeginns zum 1. August oder 1. September jetzt noch einen Ausbildungsplatz zu suchen. "Es ist nicht zu spät, noch in diesem Jahr eine Ausbildung zu beginnen", erklärte die Behörde am Freitag. In vielen Berufen seien noch Ausbildungsplätze zu besetzen.

Die besten Chancen sieht die Arbeitsagentur in Lebensmittelberufen, im Bau, im Verkauf, in der Gastronomie sowie in vielen Handwerksberufen wie dem Metallbau oder in der Heizungstechnik. Die meisten unbesetzten Stellen gibt es demnach für Kaufleute im Einzelhandel, Verkäuferinnen und Verkäufer, Fachkräfte für Lagerlogistik oder zahnmedizinische und medizinische Fachangestellte. Diese werden häufig von jungen Menschen mit Hauptschulabschluss erlernt.

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Agentur hilft bei Vermittlung von Lehrstellen bis Ende des Jahres

Suchende können über verschiedene Vermittlungsmaßnahmen wie Nachvermittlungsaktionen der Arbeitsagenturen und Jobcenter bis zum Ende des Jahres eine Ausbildungsstelle finden. Die Bundesarbeitsagentur rief auch Ausbildungsbetriebe auf, jungen Menschen mit einem Hauptschulabschluss eine Chance zu geben.

Sie "können und sollten sich bei der Suche nach Azubis jetzt noch an ihre Arbeitsagentur wenden und Ihnen eine Chance geben", appellierte die Behörde. Diese stünden bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz vor besonderen Herausforderungen, da sie mit Schulabgängern mit höheren Abschlüssen konkurrierten.

Jeder junge Mensch auf Ausbildungssuche sei eine potenzielle Fachkraft von morgen, erklärte die Agentur. Auch deswegen dürfe kein junger Mensch verloren gehen. Mädchen und Jungen mit Hauptschulabschluss stehen laut BA rund 60 Prozent der Ausbildungsplätze in Deutschland offen. Realschulabgänger können sich demnach auf gut 93 Prozent der Ausbildungsstellen bewerben, Abiturienten theoretisch auf alle Stellen. Rein formal gebe es zwar für Ausbildungsberufe keine vorgeschriebenen Schulabschlüsse, aber die Ausbildungsbetriebe könnten Mindestanforderungen angeben.

Chancen für einen Ausbildungsplatz in Thüringen

Wer noch keinen Ausbildungsplatz hat, kann aktuell vor allem in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg fündig werden. Hier gebe es die meisten noch unbesetzten Ausbildungsstellen im Verhältnis zu unversorgten Bewerbern, hieß es.

Insgesamt haben sich seit Oktober 2023 bis Juli 2024 mehr als 400.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle gemeldet. Das waren 10.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen hatten im Juli noch 121.000 weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 492.000 Ausbildungsstellen gemeldet, davon 204.000 noch unbesetzt.

AFP/KNA/dpa (lmb)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 23. August 2024 | 11:30 Uhr

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