Ein Plakat mit der Aufschrift «Diese Klinik wird bestreikt» ist vor der Rettungsstelle des Humboldt-Klinikums zu sehen. 4 min
Audio: Kein bundesweiter Streik an kommunalen Kliniken Bildrechte: picture alliance/dpa | Daniel Naupold
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Doktor Andreas Botzlar vom Marburger Bund bei MDR Aktuell im Interview

MDR AKTUELL Di 14.01.2025 08:48Uhr 04:12 min

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Vorläufige Einigung Kein bundesweiter Streik an kommunalen Kliniken

14. Januar 2025, 09:21 Uhr

Die Ärzte an kommunalen Kliniken werden vorerst nicht streiken. Wie die Ärztegewerkschaft Marburger Bund bestätigte, wurde der Ausstand nach einer Tarifeinigung mit den Arbeitgebern abgesagt. Die Ärzte müssen aber noch per Urabstimmung zustimmen.

Der für diese Woche geplante Ärztestreik an kommunalen Kliniken ist vorerst abgewendet. Das bestätigte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund MDR AKTUELL. Der zweite Vorsitzende Andreas Botzlar sagte, man habe am Montagabend eine Einigung erzielt. Dazu gehörten acht Prozent mehr Geld und Verbesserungen beim Schichtdienst. Nun müssten aber noch die Gewerkschaftsmitglieder darüber entscheiden, ob sie das Ergebnis akzeptierten. Sollte das nicht passieren, drohten Streiks.

Drohende Streiks für Mittwoch bis Freitag

Die Mitglieder des Marburger Bunds hatten sich im Dezember bei einer Urabstimmung für Streiks an den kommunalen Kliniken ausgesprochen, nachdem es keine Einigung in der Tarifrunde mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber VKA gegeben hatte. Die Ärztegewerkschaft hatte daraufhin die Mitglieder für Mittwoch bis Freitag zum Streik aufgerufen. Unter anderem hatte es für Mittwoch von 7 bis 24 Uhr einen Streikaufruf für das Städtische Klinikum Dresden gegeben.

Der Marburger Bund hatte in den Tarifgesprächen eine Reform der Schicht- und Wechseldienstregelungen, eine Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent sowie finanzielle Verbesserungen bei Bereitschaftsdiensten und Rufbereitschaft bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten gefordert.

Tarifvertrag für 60.000 Ärzte

Die Arbeitgeber boten zuletzt stufenweise 5,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 30 Monaten, außerdem eine Erhöhung des Nachtzuschlags von 15 auf 20 Prozent und 500 Euro Einmalzahlung.

Mitte November scheiterten die Tarifverhandlungen nach fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden. Der in Rede stehende Tarifvertrag gilt für bundesweit rund 60.000 Ärzte in kommunalen Krankenhäusern. Ausgenommen sind die Vivantes-Kliniken in Berlin und anderen Kliniken vor allem in Ostdeutschland, die Haustarifverträge haben.

MDR/AFP/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 14. Januar 2025 | 07:30 Uhr

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