Unwetter-Bilanz Regentief "Frieda" öffnet seine Schleusen über Mitteldeutschland
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13. Juli 2024, 12:27 Uhr
Das Tiefdruckgebiet "Frieda" hat in Teilen Mitteldeutschlands große Regenmengen gebracht. Der Schwerpunkt lag in Ostsachsen. Nassester Ort Deutschlands war Ostritz in der Oberlausitz. In NRW gab es möglicherweise einen Tornado. Im Südosten Brandenburgs wurde der Ausnahmezustand ausgerufen.
Das Tiefdruckgebiet "Frieda" hat in Teilen Mitteldeutschlands große Regenmengen gebracht. Wie MDR-Meteorologe Jörg Heidermann mitteilte, gab es dabei lokal große Unterschiede. Während etwa die Wetterstation Leipzig-Zoo von Freitagfrüh bis Sonnabendfrüh 40 Liter auf den Quadratmeter (l/qm) registrierte, kam die Station Leipzig-Holzhausen im selben Zeitraum nur auf 20 l/qm.
Regenschwerpunkt im Osten Sachsens
Der Regen-Schwerpunkt lag Heidermann zufolge im Osten Sachsens: "Zwischen Sächsischer Schweiz, Neiße und Muskauer Heide brachten Gewitter am Freitag und länger anhaltender Regen in der Nacht örtlich mehr als 60 Liter auf den Quadratmeter."
Der "nasseste Ort in Deutschland" war nach Angaben Heidermanns Ostritz in der sächsischen Oberlausitz, wo zwischen Freitagfrüh und Sonnabendfrüh 77,8 Liter auf den Quadratmeter fielen. Dahinter folgten Luckaitztal-Buchwäldchen in Brandenburg mit 74,5 und Kraftsried in Bayern mit 74,4 l/qm. "Zur Einordnung: Die Station am Flughafen Leipzig/Halle hat im langjährigen Mittel (1991 -2020) im Gesamtmonat Juli rund 76 Liter auf den Quadratmeter", erklärte der MDR-Meteorologe.
Sachsen | ||
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Ostritz | 77,8 l/qm | |
Kiesdorf | 71,4 l/qm | |
Kubschütz / Kreis Bautzen | 69,4 l/qm | |
Sachsen-Anhalt | ||
Annaburg | 44,1 l/qm | |
Weingut Herzer | 37,8 l/qm | |
Weißenfels | 33,8 l/qm | |
Thüringen | ||
Hartha-Pöllnitz Neundorf | 42,6 l/qm | |
Ponitz | 36,6 l/qm | |
Schmücke | 35,0 l/qm |
Mit Blick auf das Wochenendwetter sprach Heidermann von einer guten Nachricht: "Die Unwettergefahr ist erst einmal ausgeräumt. Und auch die Schwüle ist in den nächsten Tagen kein Thema." Am Montag würden aber schon wieder 30 Grad und mehr erreicht. Und ab Dienstag werde es wieder zunehmend drückend. Auch Gewitter seien dann wieder mit dabei.
Schwere Schäden in Brandenburg und NRW
Schwere Unwetter mit Sturmböen und Starkegen hatten am Freitag in weiten Teilen Deutschlands für Überschwemmungen und Schäden gesorgt. Im Südosten Brandenburgs rief die Feuerwehr den Ausnahmezustand aus. Bis zum späten Nachmittag wurden knapp 200 unwetterbedingte Einsätze verzeichnet. Drei Menschen, darunter zwei Feuerwehrleute, wurden nach Angaben der Leitstelle verletzt.
Im nordrhein-westfälischen Telgte östlich von Münster richteten starke Sturmböen in einem Gewerbegebiet starke Schäden an. Nach Angaben der Stadt stürzten Bäume um, die Bundesstraße 51 musste gesperrt werden. Medien berichteten, dass es möglicherweise einen Tornado gegeben habe. Im Süden Bayerns sorgten heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel für vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und Verkehrsbehinderungen.
MDR/dpa (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 12. Juli 2024 | 18:25 Uhr