Ein Mädchen sitzt auf dem Boden und sieht traurig aus.
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Copsy-Studie Kinder stärker psychisch belastet als vor Pandemie

04. Dezember 2024, 18:36 Uhr

Corona, der Ukraine-Krieg, Energiekrise, Klimawandel: Kinder und Jugendliche müssen derzeit viel aushalten. Das hat Auswirkungen auf ihr gesundheitliches Wohlbefinden. Ergebnisse der Copsy-Studie zeigen, dass Kinder und Jugendliche psychisch stärker belastet sind als vor der Pandemie.

Kindern und Jugendlichen in Deutschland geht es psychisch immer noch schlechter als vor der Corona-Pandemie. Das geht aus der neuesten Befragungen der sogenannten Copsy-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), die am Mittwoch präsentiert wurde, hervor. Demnach gaben zuletzt 21 Prozent der befragten Kinder an, dass ihr Wohlbefinden eher schlecht sei und sie Angstsymptome oder andere psychische Beschwerden hätten.

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Barbara Rieck ist Künstlerin; betreibt zwei Malschulen. Es waren mal drei. Die in Arnstadt hat die Pandemie nicht überlebt. Sie und Ihre Malschüler haben die Pandemie künstlerisch aufgearbeitet.

Mo 21.10.2024 21:31Uhr 00:37 min

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Ängste und Sorgen durch Kriege, Krisen und Terrorismus

Vor der Corona-Pandemie waren es noch 15 Prozent der Mädchen und Jungen. Ein Grund ist der Studie zufolge, dass zunehmend andere Krisen die Kinder und Jugendlichen belasten. So gebe es eine verbreitete Angst vor Krieg, Klimawandel, Terrorismus und Wirtschaftskrisen. 72 Prozent machten sich zum Beispiel große Sorgen durch Kriege.

"Das verunsichert die Kinder zunehmend und macht ihnen auch Sorgen. Sie haben Zukunftsängste", sagte Leiterin der UKE-Forschungsgruppe, Ulrike Ravens-Sieberer. Bei Kindern mit Sorgen sei das Risiko für psychische Auffälligkeit dreifach erhöht.

Ein Kind hält bei einer Demonstration des Bündnisses «Bildungswende jetzt!» während der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) ein Plakat mit der Aufschrift «Wir wollen unsere Zukunft mitgestalten!». 4 min
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Starke Mediennutzung fördert Einsamkeit

Nicht hilfreich sei zudem, dass Kinder und Jugendliche derzeit soziale Medien sehr stark nutzen, teilweise sogar noch stärker als während der Coronazeit. 40 Prozent der Kinder nutzen demnach die Netzwerke mehr als vier Stunden am Tag. So bekämen sie einerseits Nachrichten aus der Welt relativ ungefiltert, andererseits erführen sie eher Ausgrenzung und Mobbing. Viele Kinder fühlten sich deshalb zunehmend einsamer.

Als besondere Risikogruppe gelten Kinder aus Familien mit niedrigem sozialem Status. Geringe Bildung der Eltern, Migrationshintergrund, wenig Geld, beengte Wohnverhältnisse. Der Studie zufolge gebe es hier ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko für psychische Krankheiten, sagte Ravens-Sieberer weiter.

Ein Berater während einer Anti-Mobbing-Veranstaltung auf der Bühne 3 min
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Mehr niedrigschwellige Hilfe und Kontrolle der Medienzeit

Die Studie zeigt zudem, dass Kinder mit Unterstützung und festen Strukturen, ein geringeres Risiko durch psychische Belastung haben - teilweise um das Fünf- bis Zehnfache. Jedoch besitzt diese nicht jeder. Ravens-Sieberer fordert daher mehr niedrigschwellige Hilfe in den Schulen durch Schulpsychologen sowie flächendeckenden Präventions- und Gesundheitsförderungsansatz.

Weitere Ansätze für eine bessere psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sind Ravens-Sieberer zufolge weniger Handy- und Medienzeit sowie Regeln und das Erlernen von mehr Kompetenz im Umgang damit. Da seien auch die Eltern als Vorbilder in der Pflicht.

"Copsy"-Studie untersucht seelische Gesundheit und psychische Beschwerden von Kindern

Die die "Copsy"-Studie (Corona und Psyche) erfasst vor allem die Auswirkungen der Pandemie auf die seelische Gesundheit, Lebensqualität, psychosomatischen Beschwerden sowie Ressourcen und Risikofaktoren von Kindern und Jugendlichen. Es war bereits das siebte Mal, dass die Forscher des UKE Heranwachsende und Familien befragt haben.

Dafür wurden deutschlandweit jeweils rund 1.500 Familien aus allen Schichten der Gesellschaft online befragt, einige von ihnen zum wiederholten Male seit Beginn der Corona-Pandemie. Neben elterlichen Angaben erhoben die Forschenden von 1.967 Heranwachsenden im Alter zwischen elf und 22 Jahren Selbstauskünfte.

dpa/epd/KNA (lmb)

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 04. Dezember 2024 | 18:15 Uhr

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