Flugausfälle am Donnerstag Warnstreik der Luftsicherheit – Flughäfen in Mitteldeutschland betroffen
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30. Januar 2024, 19:42 Uhr
Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte der Luftsicherheit am Donnerstag zum bundesweiten Streik auf. Auch mitteldeutsche Flughäfen sollen lahmgelegt werden. Die Branche beschäftigt rund 25.000 Menschen.
- Arbietsniederlegung an Flughäfen in Mitteldeutschland geplant
- Rund 25.000 Menschen arbeiten in der Branche
- Verdi verteidigt Streikaufruf
Nach den Bahnkunden müssen nun die Flugpassagiere mit streikbedingten Ausfällen rechnen. Mit einem bundesweiten Warnstreik der Luftsicherheitskräfte könnte am Donnerstag der Flugverkehr in weiten Teilen Deutschlands zum Erliegen kommen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Belegschaften der privaten Sicherheitsunternehmen an elf Flughäfen zu einem ganztägigen Warnstreik aufrufen.
Gestreikt wird an den Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Köln, Düsseldorf, Leipzig, Dresden, Erfurt, Frankfurt/Main und Stuttgart. Ausnahmen sollen der Flughafen München und einige kleinere Flughäfen sein.
Bereits drei Gesprächsrunden
Verdi verhandelt derzeit mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) über höhere Löhne für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten der Branche. Verdi will höhere Löhne erwirken. Die Gewerkschaft fordert 2,80 Euro mehr Geld pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll nach dem Willen von Verdi zwölf Monate betragen. Bislang gab es in den Tarifverhandlungen drei Gesprächsrunden, eine Einigung konnte nicht erzielt werden.
Die Beschäftigten privater Sicherheitsdienste sind an den Kontrollen für Passagiere, Gepäck und Personal zumeist im Auftrag der Bundespolizei tätig. Ohne sie ist kein Zugang und damit auch kein Betrieb der Sicherheitsbereiche an den Flughäfen möglich. Daher dürfte der Flugverkehr in weiten Teilen Deutschlands lahmgelegt werden. Das Ausmaß der Flugabsagen war zunächst noch nicht bekannt. Am Dienstag liefen noch Verhandlungen zu Notdienstvereinbarungen.
Verdi verteidigt Streikaufruf
Eine Sprecherin des BDLS hatte schon im Vorfeld der offiziellen Streikankündigung einen möglichen Ausstand deutlich kritisiert. Da entstehe der Eindruck, Verdi wolle "mit der GDL gleichziehen", sagte sie in Anspielung auf den tagelangen Lokführerstreik bei der Bahn.
Verdi erklärte, dass die Arbeitsgeber zwar ein mögliches Angebot in Aussicht gestellt hätten, die Gewerkschaft aber die Vorbedingung eines Schlichtungsverfahrens nicht akzeptiere. Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper verwies auf eine finanziell attraktive Vergütung, um Fachkräfte gewinnen und halten zu können. "Deshalb muss der Preisanstieg der letzten beiden Jahre, insbesondere der bei Lebensmitteln und Energie, sowie die prognostizierte Preissteigerung im Jahr 2024 ausgeglichen werden und ein realer Lohnzuwachs erfolgen", sagte er. Die Sicherheit im Luftverkehr sei nicht zum Nulltarif zu haben.
dpa/afp/verdi(lik)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 30. Januar 2024 | 15:30 Uhr