Viel Regen und Hochwasser Tropenmediziner sieht besonders starke Belastung durch Stechmücken in Deutschland
Hauptinhalt
04. Juli 2024, 14:11 Uhr
Wärme, Regen, Feuchtigkeit: Das Wetter in Deutschland ist in diesem Jahr besonders mückenfreundlich. Dem Hamburger Tropenmediziner Jonas Schmidt-Chanasit zufolge gibt es dieses Jahr eine besonders starke Belastung durch Stechmücken. Deren Stiche können bei einigen Menschen zu verstärkten Reaktionen führen.
Inhalt des Artikels:
In Deutschland gibt es in diesem Jahr deutlich mehr Mücken. Der Hamburger Tropenmediziner Jonas Schmidt-Chanasit sprach bei MDR AKTUELL von einer starken Beeinträchtigung vor allem durch Stechmücken. Entsprechend würden Menschen auch mehr gestochen.
Wer in den vergangenen beiden Jahren weitgehend davon verschont geblieben sei, dessen Immunsystem reagiere nun stärker auf einen Stich. Ob und inwieweit mögliche Umweltgifte diese Reaktion beeinflussen, dazu gibt es laut Schmidt-Chanasit bislang keine Nachweise.
Die starken Regenfälle der letzten Wochen haben dem Mediziner zufolge zu einer Massenvermehrung der sogenannten "Überschwemmungsmücke" geführt. Dadurch werden Menschen in bestimmten Gebieten vielmehr gestochen. Es entstehe der Eindruck, dass die Reaktionen stärker wären, als in den letzten Jahren.
Was lockt Mücken an?
Mücken werden vor allem durch den Kohlendioxidgehalt in der Atemluft angelockt. Experten fanden heraus, dass Menschen mit erhöhten Kohlendioxidausdünstungen eher gestochen werden. Auch Schweiß und andere Geruchsstoffe, die durch Hautbakterien produziert werden, ziehen Mücken regelrecht an. Da reichen schon Nuancen, die ein Mensch kaum wahrnimmt.
Was schützt gegen die Plagegeister?
Damit die Mücken erst gar nicht ins Haus gelangen, helfen feinmaschige Fliegengitter aus Synthetik oder Baumwolle vor den Fenstern. Besonders sensible Menschen können sich auch ein Moskitonetz über das Bett hängen. Auch lange, weite Kleidung schützt im Freien vor Mückenstichen. Dünne und enganliegende Sachen durchstechen Mücken problemlos.
Regentonnen oder Gartenteiche sollten wegen der Larven am besten mit Fliegennetz abgedeckt werden. Mögliche Brutstätten für Stechmücken wie Eimer, ungenutzte Blumentöpfe, offene Gießkannen, alte Reifen oder ähnliches sollten geleert oder entfernt werden. Außerdem helfen Abwehrstoffe mit DEET und Icaridin.
Was hilft gegen den Juckreiz?
Dagegen gibt es kühlende Gele. Auch Hausmittel wie Spucke und Eiswürfel oder Zitronen- und Zwiebelscheiben, die für fünf Minuten auf die Einstichstelle gelegt werden, verschaffen Linderung.
MDR, AFP (lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 04. Juli 2024 | 09:19 Uhr