Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung Trend hält an: Raus aus der Großstadt
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05. Dezember 2022, 15:16 Uhr
Viele Menschen in Deutschland verlassen die Großstädte. Einer Studie zufolge gab es im vergangenen Jahr so wenige Zuzüge bei gleichzeitigen Wegzügen aus den "Metropolen" wie seit knapp 30 Jahren nicht mehr. Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung angab, setzt sich vor allem bei Familien der Trend fort, aus der Großstadt weg zu ziehen.
Deutsche Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern haben einer Studie zufolge im vergangenen Jahr durch Umzüge so deutlich an Bevölkerung verloren wie zuletzt vor rund 30 Jahren. Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden am Montag mitteilte, stieg die Zahl der Fortzüge aus den kreisfreien Großstädten in kleinere Städte und ländliche Regionen im Vergleich zu 2019 um 1,8 Prozent an. Gleichzeitig seien die Zuzüge in die Großstädte um 5,4 Prozent gesunken. Damit bewege sich der Saldo auf einem so niedrigen Niveau wie seit 1994 nicht mehr, so das BIB.
Raus aus der Großstadt: Trend hält an
Die Ergebnisse belegen der Studie zufolge einen anhaltenden und verstärkten Trend zur Abwanderung der Bevölkerung aus Großstädten. Vor allem das städtische Umland, aber auch kleinere Städte und sogar ländliche Gebiete scheinen von dieser Entwicklung zu profitieren: Sie alle gewinnen nach Angaben des Instituts an Bevölkerung durch Zuzug.
Vor allem Familien ziehen weg
Im Vergleich zu 2019 zogen im Jahr 2021 vor allem 30- bis 49-Jährige (plus 3,7 Prozent) sowie Minderjährige (plus 8,9 Prozent) aus den Großstädten weg. Diese Zahlen deuteten darauf hin, dass insbesondere Familien die Großstädte verlassen, so die Experten. Dieser Trend sei bereits vor der Pandemie beobachtet worden. Mögliche Gründe seien veränderte Vorlieben beim Wohnen, Wohnungsknappheit und anhaltend hohe Wohnungspreise.
epd/dpa (kkö)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 31. Juli 2022 | 12:30 Uhr