Studie der Bundesbank Bargeldloses Zahlen wird immer beliebter
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01. Juli 2024, 20:29 Uhr
Bankkarte und Smartphone ersetzen in Deutschland immer öfter das Bargeld. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Bundesbank. Das Bargeld bleibt dennoch vorerst das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel.
- Noch 51 Prozent aller Einkäufe werden mit Bargeld bezahlt.
- Im europaweiten Vergleich gehört Deutschland damit weiterhin zu den Ländern mit dem höchsten Anteil.
- Das Smartphone wird als Zahlungsmittel immer beliebter.
Der Trend zum bargeldlosen Bezahlen schreitet hierzulande voran. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Bundesbank zum Zahlungsverhalten in Deutschland hervor. Demnach werden immer mehr Einkäufe bargeldlos per Karte oder mit dem Smartphone bezahlt.
Der Studie zufolge wurden 2023 noch 51 Prozent aller Einkäufe mit Scheinen und Münzen beglichen. Im Jahr 2021 waren es noch 58 Prozent. Der Rückgang sei damit nicht mehr so stark wie während der Corona-Pandemie, sagte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. "Dennoch sinkt der Barzahlungsanteil schneller als in den Jahren davor, als der Rückgang nur jeweils ein Prozentpunkt pro Jahr betrug." 2020 hatte der Bargeldanteil noch bei 60 Prozent gelegen. Im Jahr 2017 waren es noch 74 Prozent gewesen.
Deutschland weiterhin mit europaweit hohem Bargeld-Anteil
Balz zufolge gehört Deutschland mit einem Bargeldanteil von 51 Prozent immer noch zur europäischen Spitzengruppe, zu der auch Österreich und Italien zählen. Das Land mit der niedrigsten Bargeldquote in Europa sei Norwegen mit einem Anteil von lediglich drei Prozent, so der Bundesbank-Vorstand.
Als Grund für die abnehmende Bargeld-Nutzung sieht die Bundesbank die steigende Beliebtheit der Bankkarte sowie des Zahlens per Mobiltelefon. So stieg die Anzahl der Zahlungen per Bankkarte im Vergleich zu 2021 um fünf Prozentpunkte auf 27 Prozent an. Die Debitkarte ist damit das zweitbeliebteste Zahlungsmittel. Der Anteil der Handy-Transaktionen verdreifachte sich auf sechs Prozent. Vor allem bei Jüngeren nahm er kräftig zu. Bei den 25- bis 34-Jährigen sprang er von vier auf 14 Prozent.
Zahlung mit dem Smartphone immer beliebter
Auch die Vorlieben der Deutschen haben sich verschoben. Der Studie zufolge würden 44 Prozent bei freier Wahl am liebsten nicht in bar zahlen. Zwei Jahre zuvor waren es noch 41 Prozent. Auch die Zahlung mit dem Handy erfreut sich immer größerer Beliebtheit. So nannten im vergangenen Jahr 14 Prozent das Smartphone als präferiertes Zahlungsmittel und damit mehr als doppelt so viele wie noch 2021. Wie bereits 2021 gaben 28 Prozent der Befragten Bargeld als bevorzugtes Zahlungsmittel an.
Die Bundesbank führt seit 2008 regelmäßig Studien zum Zahlungsverhalten in Deutschland durch. An der jüngsten Studie nahmen im Zeitraum September bis Ende November 2023 5700 Menschen teil.
reuters/afp (mbe)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 01. Juli 2024 | 15:30 Uhr