Klimaaktivisten "Letzte Generation" blockiert Flughafen Frankfurt – 270 Flüge gestrichen
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25. Juli 2024, 19:48 Uhr
Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben den Flugbetrieb am Flughafen Frankfurt am Main zeitweise lahmgelegt. Laut Bundespolizei wurde erstmals das Rollfeld des Airports blockiert. 270 Flüge fielen aus. Die Aktion befeuerte die Debatte um härtere Strafen. Die Klimaaktivisten bestritten, dass von ihnen Gefahr ausgehe. An den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden wurden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.
- Erstmals Rollfeld in Frankfurt blockiert
- "Letzte Generation": Achten sehr auf Sicherheit
- Faeser und Wissing fordern härtere Strafen
- Leipzig/Halle und Dresden erhöhen Sicherheitsmaßnahmen
Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben erstmals den Flugbetrieb an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main zeitweise lahmgelegt. Wie die Bundespolizei mitteilte, schnitten sie am frühen Donnerstagmorgen einen Zaun auf und drangen auf das Flugfeld vor. Sieben Aktivisten klebten sich den Polizeiangaben zufolge anschließend auf Rollbahnen sowie Start- und Landebahnen fest, ein achter im Bereich des Zauns.
Erstmals Rollfeld in Frankfurt blockiert
Nach Angaben der Flughafengesellschaft Fraport musste der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt werden. 270 von 1.400 geplanten Flügen fielen aus. Bis zum frühen Abend lief der Flugverkehr wieder normal.
Laut Bundespolizei und Fraport war es das erste Mal, dass das Rollfeld am Flughafen Frankfurt am Main von Klimaaktivisten blockiert wurde. Bisher gab es solche Protestaktionen nur auf Zufahrtsstraßen und in Terminals. Die Störer wurden vorläufig festgenommen. Sie müssen sich nun wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, des Hausfriedensbruchs, der Sachbeschädigung und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz verantworten.
"Letzte Generation": Achten sehr auf Sicherheit
Die "Letzte Generation" bestritt unterdessen, dass von ihren Flughafen-Blockaden Gefahren ausgehen. Sprecher Rolf Meyer sagte MDR AKTUELL, der Gruppe sei nicht daran gelegen, gefährliche Situationen zu erzeugen. Man achte sehr darauf, dass Sicherheit gewährleistet sei. So klebten sich die Klimaaktivisten nicht auf Start- und Landebahnen fest, sondern auf den Rollwegen der Flughäfen. Außerdem werde bei Betreten des Geländes sofort die Betriebsfeuerwehr informiert.
Faeser und Wissing fordern härtere Strafen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verurteilte die Blockadeaktion als "gefährlich, dumm und kriminell". Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) forderte in der "Bild"-Zeitung, der Gesetzgeber müsse auf solche Vorfälle mit maximaler Härte reagieren. Auf Vorschlag von Faeser und Wissing hatte das Bundeskabinett kürzlich einen Gesetzentwurf zur Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes beschlossen. Unberechtigtes Eindringen auf Rollfeld und Start- und Landebahnen werden dabei zum Straftatbestand, der bis zu zwei Jahre Gefängnis einbringt.
Leipzig/Halle und Dresden erhöhen Sicherheitsmaßnahmen
Nach den jüngsten Störaktionen am Flughafen Frankfurt am Main am Donnerstag und am Airport Köln/Bonn am Mittwoch verschärfen unterdessen die Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden ihre Sicherheitsmaßnahmen. Ein Sprecher des Betreibers Mitteldeutsche Flughafen AG sagte, die Sicherheitskräfte handelten nun mit erhöhter Aufmerksamkeit. Man arbeite eng mit der Bundespolizei zusammen. Auch der Hauptstadtflughafen BER und mehrere westdeutsche Regional-Airports kündigten strengere Sicherheitsmaßnahmen an.
MDR/AFP/dpa (smk/dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 25. Juli 2024 | 07:00 Uhr