Nahost-Krieg Nach Hamas-Angriff: BKA zählt über 2.000 Straftaten in Deutschland

01. November 2023, 09:31 Uhr

Sachbeschädigung, Volksverhetzung und Landfriedensbruch: 2.000 Straftaten hat das Bundeskriminalamt seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober registriert. Auch Vergehen im Zusammenhang mit pro-palästinensischen Veranstaltungen in Berlin hätten eine größere Rolle gespielt. Verfassungsschützer und Beobachtungsstellen sind alarmiert.

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober mehr als 2.000 Straftaten in Deutschland registriert. Das teilte die Behörde dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" auf Anfrage mit. Dabei handelt es sich vor allem um Fälle von Sachbeschädigung, Volksverhetzung und Landfriedensbruch sowie um Körperverletzungen und Widerstandsdelikte. 

Auch "Widerstandstraftaten im Zusammenhang mit pro-palästinensischen Veranstaltungen in Berlin" hätten eine größere Rolle gespielt. Die Zahl der Gewaltstraftaten bewege sich insgesamt im unteren dreistelligen Bereich, so das BKA. Nach eigenen Angaben beobachte und analysiere die Behörde die aktuelle Gefährdungslage intensiv. Sie stimme sich eng mit den Bundesländern und anderen Sicherheitsbehörden ab, um gewappnet zu sein.

Beratungsstelle: Anfeindungen seit Nahost-Krieg stark gestiegen

Der Leiter des Berliner Verfassungsschutzes, Michael Fischer, sprach von einer "hoch dynamischen und sehr emotionalisierten Lage". Er warnte vor einer möglichen Radikalisierung. Auch die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (Rias) beobachtet einen deutlichen Anstieg der Zahlen. Der wissenschaftliche Referent bei Rias, Daniel Poensgen, sprach im Morgenmagazin des ZDF von einem "großen Bedrohungspotenzial" für Jüdinnen und Juden in Deutschland. Sie fühlen sich in ihrem Alltag zunehmend bedroht, erklärte er.

Seit dem Beginn des Krieges in Nahost beobachte man bundesweit ein stark gestiegenes Meldeaufkommen judenfeindlicher Vorfälle. So gebe es im Alltag Anfeindungen am Arbeitsplatz, aber auch Markierungen an Wohnungen und Häusern, in denen Juden leben, werden registriert. Zudem erhielten Jüdinnen und Juden immer wieder Drohungen über Soziale Medien, sagt Poensgen.

dpa, AFP, KNA (lmb)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Weitere Meldungen | 31. Oktober 2023 | 18:15 Uhr

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