Landwirte sowie Klima-, Umwelt- und Tierschuetzer demonstrieren in Berlin für eine klima- und tiergerechte Landwirtschaft und eine ökologische Wende in der Lebensmittelproduktion und faire Erzeugerpreise.
Die Demonstration fand bereits zum 15. Mal statt. Bildrechte: IMAGO / epd

"Wir haben es satt" Tausende demonstrieren in Berlin für andere Agrarpolitik

18. Januar 2025, 15:52 Uhr

In Berlin haben Tausende Menschen für einen Wandel in der Agrarpolitik demonstriert. Die Organisatoren und Teilnehmer setzen sich für eine nachhaltige Landwirtschaft ein. Die Demonstration findet bereits zum 15. Mal anlässlich der "Grünen Woche" statt.

Anlässlich der Agrarmesse "Grüne Woche" haben in Berlin Tausende Menschen gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstriert. Organisiert wurde die Demo unter dem Motto "Wir haben es satt" von einem Bündnis von 60 Organisationen. Ihre Forderung lautete: "Mutige Agrarpolitik wählen!". Angemeldet waren 10.000 Teilnehmer. Die Polizei sprach zum Auftakt von rund 1.700 Demonstranten. Dem Bündnis "Wir haben es satt" zufolge nahmen 9.000 Menschen teil.

Kritik an der Bundesregierung

Die Organisatoren setzen sich für Tier-, Klima- und Umweltschutz, den Erhalt vieler Höfe, faire Preise und gutes Essen ein. Die Bundesregierung habe "dem größten Rollback in der Agrarpolitik seit Jahrzehnten", also einer Rückschrittlichkeit, tatenlos zugeschaut. Wie bei früheren Regierungen sei der Umbau der Tierhaltung liegengelassen worden. Viel zu oft seien Konzerninteressen als wichtiger eingestuft worden.

"Wir alle wollen gesunde Lebensmittel. Wir alle wollen Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz. Die kommende Bundesregierung muss bäuerliche Betriebe dabei endlich adäquat unterstützen", forderte Kampagnenleiterin Anne Kambraks.

Protestnote für Özdemir

Bereits am Morgen hatten Aktivisten eine Protestnote an Bundesagrarminister Cem Özdemir überreicht. Darin forderten sie den Grünen-Politiker und seine internationalen Amtskollegen dazu auf, die Bauern vor die Interessen der Konzerne zu stellen. "Alle Menschen, die auf dem Land leben und arbeiten, müssen in die politische Gestaltung unserer Ernährungssysteme einbezogen werden", heißt es in der Protestnote. Zu häufig würden Bäuerinnen und Bauern weltweit vor vollendete politische Tatsachen gestellt.

Demonstration anlässlich der Grünen Woche

Die Demonstration findet zum 15. Mal anlässlich der Grünen Woche statt. Im vergangenen Jahr hatten nach Angaben der Polizei etwa 7.000 Menschen daran teilgenommen. Aufgrund des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg verzichteten die Landwirte in diesem Jahr auf Traktoren.

dpa/afp(mbe)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 18. Januar 2025 | 14:30 Uhr

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