Detailaufnahme einer Zecke auf einer Hand
Eine Auwaldzecke: Durch den Klimawandel fühlen sich die Spinnentiere auch in Gebieten wohl, die ihnen bislang zu kühl waren. Bildrechte: IMAGO / Andreas Franke

Parasiten Von Zecken übertragenes Alongshan-Virus auch in Deutschland

05. August 2023, 16:59 Uhr

Das von Zecken übertragene und 2017 erstmals in China beschriebene Alongshan-Virus ist in Deutschland angekommen. Veterinäre wiesen es an mehreren Orten in Niedersachsen in Zecken sowie bei Wild- und Nutztieren nach.

Der erst seit wenigen Jahren bekannte und von Zecken übertragene Krankheitserreger Alongshan-Virus ist nun zum ersten Mal in Deutschland nachgewiesen worden. Wie das Magazin Spektrum mit Hinweis auf eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover berichtet, wurde der Erreger bei Zecken gefunden. Außerdem konnten Antikörper in Wildtieren und Haustieren an verschiedenen Orten in Niedersachsen gefunden werden.

Alongshanvirus: Bekannte Symptome beim Menschen bislang nur Fieber und Kopfschmerzen

Unter anderem untersuchten die Forschenden gejagtes Wild in den Regionen Hannover, Wolfsburg und im niedersächsischen Teil des Harzes. Sie nahmen Abstriche vom Speichel und Blutproben, außerdem sammelten sie Zecken. Die Ergebnisse der Tests deuten darauf hin, dass das Virus regelmäßig zwischen Zecken und Wirtstieren hin und her übertragen wird und mindestens in Niedersachsen inzwischen weit verbreitet ist.

Das Alongshanvirus – die Abkürzung ALSV darf nicht mit der meist tödlich verlaufenden Lähmung ALS verwechselt werden – ist seit 2017 bekannt und wurde erstmals in China beschrieben. Dort hatten sich Menschen infiziert. Wie der Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gehört ALSV zu den Flaviviren und löst bei Menschen meist Symptome wie Kopfschmerzen oder Fieber aus. Schwere Krankheitsverläufe, die klinisch behandelt werden müssen, sind bislang nicht bekannt.

Mit den Zecken verbreiten sich auch von Zecken übertragene Krankheiten

Bereits 2021 und 2022 konnte das Virus in der Schweiz nachgewiesen werden. Inzwischen gibt es Nachweise auch Russland, Finnland und Frankreich. Damit ist eine weite Verbreitung in Europa sehr wahrscheinlich. Zecken breiten sich durch das wärmere Klima in immer nördlichere und auch höher gelegene Gebiete aus. Parallel dazu steigt auch die Zahl der von Zecken auf Menschen übertragenen Infektionen. In Deutschland sind das vor allem die Borreliose und FSME. Borreliose lässt sich mit Antibiotika behandeln, gegen FSME gibt es eine Impfung.

(ens)

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