Raubtiere Fast 70 Haiangriffe auf Menschen vergangenes Jahr – vor allem Surfer betroffen
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06. Februar 2024, 11:52 Uhr
2023 haben Haie insgesamt 69 Mal Menschen attackiert, zehn Personen starben. Laut Forschenden ist das zwar mehr als im Jahr zuvor. Doch der eigentliche Grund sind wohl nicht die Tiere, sondern die Menschen.
Insgesamt 69 unprovozierte Haiangriffe im Jahr 2023 zählt der am Dienstag erschienene Jahresbericht für Haiangriffe (Isaf) weltweit. Das sei ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, teilten Wissenschaftler der University of Florida und des Florida Museum of Natural History mit. 2022 hatte es 57 Attacken gegeben. Auch die Zahl der Todesopfer stieg. Vergangenes Jahr starben zehn Menschen infolge einer Attacke, zuvor waren es fünf gewesen. Beide Zahlen liegen aber im Rahmen der zu erwartenden statistischen Schwankungsbreite, so Gavin Naylor, der das Haiforschungsprogramm leitet. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Hai gebissen zu werden, bleibe dennoch äußerst gering.
Weiße Haie attackieren Menschen am häufigsten
Der Jahresbericht der Isaf-Datenbank konzentriert sich in erster Linie auf unprovozierte Hai-Bisse. Darunter versteht man jeden Fall, in dem ein Hai in seinem natürlichen Lebensraum ohne jegliche Provokation durch den Menschen angreift und er auch nicht beispielsweise durch Köder angelockt wurde. Ein Großteil der Angriffe im vergangenen Jahr ereignete sich im Bereich der Vereinigten Staaten (52 Prozent) und Australien (22 Prozent). In 42 Prozent der Fälle weltweit wurden Surfer gebissen. Die meisten Todesfälle durch Haie im Jahr 2023 waren auf Bisse von Weißen Haien zurückzuführen.
"Wenn ein Weißer Hai hinter einer Robbe her ist und die Robbe das weiß, hat der Weiße Hai keine Chance", sagte Naylor. "Robben sind sehr beweglich, sodass die Einzigen, die erwischt werden, diejenigen sind, die an der Oberfläche herumtollen und sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Und genau so sieht ein Surfer aus."
Ursache für Haiattacken: Menschen verbringen viel Zeit in Haigewässern
Wenn es mehr Angriffe gibt, bedeute das oft, dass mehr Menschen Zeit im Wasser verbringen – nicht, dass die Haie gefährlicher geworden sind. Die zunehmende menschliche Aktivität in den natürlichen Lebensräumen der Haie führe zu einem Anstieg der Begegnungen mit den Tieren. Über die vergangenen Jahrzehnte gesehen stieg die Zahl der registrierten Angriffe stark an. In den vergangenen zehn Jahren schwankte sie jedoch sehr: 2016 waren es mit 98 besonders viele, in den Pandemiejahren 2020 und 2022 jeweils nur 57 – die geringste Zahl in dem Zeitraum.
Mit einfachen Vorsichtsmaßnahmen könne man die ohnehin geringe Wahrscheinlichkeit, von einem Hai gebissen zu werden, weiter minimieren. Man solle sich in Ufernähe aufhalten, nicht in der Morgen- oder Abenddämmerung schwimmen gehen und übermäßiges Planschen vermeiden, teilte das Florida Museum of Natural History mit.
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