Am Ende wurde es fast nochmal knapp. Aber nur fast. Mit 0,26 Grad Vorsprung ging das Jahr 2024 über die Ziellinie und ist damit offiziell wärmstes Jahr in Deutschland seit Beginn der Datenerfassung, also seit 1881. 2024 löst damit 2023 ab, das seinerseits 2022 abgelöst hatte. Mit anderen Worten: Wir haben das dritte Temperaturrekordjahr in Folge erlebt.

Außer im Südwesten (Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg) war 2024 auch in jedem einzelnen Flächen-Bundesland das wärmste Jahr seit Beginn der Datenerfassung, also auch in den mitteldeutschen. Und hier war der Vorsprung vor 2023 sogar noch etwas größer. In Sachsen 0,51 Grad, in Sachsen-Anhalt 0,46 und in Thüringen 0,32.

Ein furchtbar heißer Sommer ist es dabei gar nicht gewesen, den wir 2024 in Mitteldeutschland und ganz Deutschland erlebt haben. Aber auch die gefühlt relativ kühlen Monate Juni und Juli waren etwas wärmer als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 – genauso wie alle anderen zehn Monate des zurückliegenden Jahres. Besonders krass war der Februar. In ganz Deutschland war er durchschnittlich 5,1 Grad "zu" warm (also wärmer als im Mittel 1991 bis 2020), in Mitteldeutschland sogar 5,4 Grad. Schon im Februar wurde also der Grundstein für den neuen Rekord gelegt. Lange währende deutlich "zu" warme Phasen von März bis Mai und August bis Oktober taten ihr Übriges.

Obwohl es bei den Jahrestemperaturen wie zuletzt 2021 ab und zu mal einen Ausreißer nach unten gibt, ist der langjährige Trend überdeutlich. 1990 lag der Zehn-Jahres-Durchschnitt deutschlandweit bei 8,49 Grad. Mittlerweile sind wir bei 10,14 Grad, also 1,65 Grad mehr in 34 Jahren.

2024 geht als elftnassestes Jahr seit 1881 in die Geschichte ein, das heißt im gesamtdeutschen Durchschnitt ist viel Niederschlag vom Himmel gekommen. Allerdings gibt es hier große geografische Unterschiede innerhalb der Republik. Während es im Saarland das drittnasseste Jahr seit Datenerfassungsbeginn war, hat Sachsen beispielsweise schon 87 niederschlagsreichere Jahre erlebt.

Auf der Karte sieht man deshalb eine deutliche Südwest-Nordost-Trennung. Im Saarland gab es 2024 den meisten Niederschlag, nämlich reichlich 1.200 Liter pro Quadratmeter. Auch auf Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gingen durchschnittlich mehr als 1.000 Liter pro Quadratmeter nieder. Ganz anders in Sachsen-Anhalt und vor allem Brandenburg. Dort waren es nur reichlich 600 Liter, also halb so viel wie im Saarland.

Unterschiede sind auch bei den Monaten zu sehen. Während es im gesamtdeutschen Durchschnitt sieben Monate gab, die erheblich nasser waren, als es im Vergleichszeitraum 1991 bis 2020 üblich war, waren es in Mitteldeutschland nur fünf Monate. Hier stechen vor allem der Februar und der September mit deutlich "zu" viel Regen hervor. Deutschlandweit waren aber auch April und Mai sehr, sehr nass. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat man das nur in etwas abgeschwächter Form erlebt.

Große geografische Unterschiede gab es auch bei der Sonnenscheindauer. Im Durchschnitt erlebten wir deutschlandweit etwa 1.675 Sonnenstunden. Die höchsten Werte wurden laut DWD mit mehr als 2.000 Stunden in der Leipziger Tieflandsbucht über die Oberlausitz bis zur Ostseeküste gemessen. Große Teile von Westdeutschland hatten hingegen 500 Sonnenstunden weniger im ganzen Jahr.