Kräuseljagdspinne Jahresrückblick Januar: Nosferatu-Spinne in einem Keller in Sachsen nachgewiesen

21. Dezember 2021, 16:32 Uhr

Nicht nur Corona – auch Vulkane, Vögel, Planeten, Spinnen und ähnliches fesselten unsere Leser in diesem Jahr. MDR WISSEN zeigt im Jahresrückblick 2021 die beliebtesten Artikel eines jeden Monats abseits von Corona. Im Januar faszinierte eine Nosferatu-Spinne. Ein Leipziger fand sie in seinem Keller. Es handelte sich um eine erste nachgewiesene Spinne dieser Art in Sachsen.

Sie ist stark behaart und borstig und wenn man sie von Nahem sieht, muss man Spinnen schon mögen. Sonst könnte man einen ziemlichen Schreck kriegen, wenn man der Nosferatu-Spinne begegnet. Ein Leipziger hat sie in einem Keller gefunden – der erste Fund dieser Art in Sachsen.

Eine gelbschwarze Spinne 3 min
Bildrechte: Naturkundemuseum Leipzig
3 min

Biologisch korrekt heißt die Nosferatu-Spinne "Zoropsis spinimana". Aber wie kommt sie zu ihrem Namen, den Namen eines Vampir aus einem Gruselfilm von 1922?

MDR AKTUELL Mi 27.01.2021 17:25Uhr 02:31 min

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Das Leipziger Naturkundemuseum bestätigte den ersten Fund der Nosferatu-Spinne "Zoropsis spinimana" in Sachsen. Das Exemplar war in einem Keller in Leipzig aufgefallen, eingefangen und vom Arachnologen Robert Klesser im Leipziger Naturkundemeusum untersucht worden. Sein Kommentar zu diesem Fund: Die Globalisierung erschließt nicht nur dem Menschen immer mehr Regionen auf der Welt. Tiere nutzten dabei meist zufällig und unfreiwillig menschliche Reise- und Transportmöglichkeiten. So konnten viele Tier- und Pflanzenarten neue Inseln, Länder und Kontinente erschließen, wo sie zuvor nicht heimisch waren, sagt der Arachnologe:

Das hat wahrscheinlich auch die Nosferatu-Spinne nach Deutschland und nun sogar nach Sachsen gebracht.

Spinnenforscher Robert Klesser

Was wir über die Nosferatu-Spinne wissen

Normalerweise lebt sie im Mittelmeerraum und Nordafrika. 2005 wurde das erste Exemplar in Südwestdeutschland gesichtet, im Dezember 2020 machte ein Fund in Bremen Schlagzeilen. Die Spinnen sind recht groß, die Weibchen zehn bis 19 Milimeter, die Männchen zehn bis 13. Sie haben recht starke Cheliceren (Kiefernklauen) und können mit diesen Giftklauen tatsächlich durch die Haut eines Menschen dringen. Ihr Stich oder Biss wird von der Stärke her mit einem Mücken-, manchmal auch einem Bienenstich verglichen. Ob der Körper schwach oder stark reagiert, hängt immer auch damit zusammen, ob jemand Allergien hat.

Warum wir uns nicht vor ihr gruseln müssen

Allerdings zählt der Mensch nicht zu den Beutetieren dieser Art aus der Kräuseljagdspinnen-Familie, weil sie uns mit ihren Vorderbeinen nicht packen und den Cheliceren zuführen kann. Auf ihrem Speiseplan stehen die üblichen Verdächtigen aus dem Reich der Insekten, Mücken und andere Lästlinge. Menschen würde sie höchstens dann mit ihren Giftklauen bekannt machen, um sich zu verteidigen.

Unklar ist noch, ob sich die Nosferatu-Spinne überhaupt in Menschennähe niederlässt. Angesichts der Tatsache, dass sie es warm mag, könnte es aber schon sein, dass sie sich in warmen Gebäuden und Kellern niederlässt. Obwohl sie natürlich Spinndrüsen hat, spinnt sie keine Netze. Nur zur Eiablage nach der Paarungszeit im Herbst spinnt das Weibchen, um ihre Eier in Kokons abzulegen. nach bisherigem Wissensstand werden diese Spinnen höchstens 1,5 Jahre alt.

(Naturkundemuseum Leipzig/lfw)

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