Toter Kalmar am Ostsee-Strand bei Hohwacht in Schleswig-Holstein
Der tote Kurzflossenkalmar nach seinem Fund Anfang Dezember 2024 am Ostsee-Strand bei Hohwacht in Schleswig-Holstein. Bildrechte: picture alliance/dpa | Thomas Freiberg

Fremder Meeresbewohner Sensation: Toter Kalmar an Ostsee-Strand entdeckt

03. Januar 2025, 07:37 Uhr

Kalmare sind in der Ostsee eigentlich nicht heimisch. Doch kürzlich wurde das tote Exemplar eines Kurzflossenkalmars an der Steilküste bei Hohwacht in Schleswig-Holstein entdeckt. Vermutlich reiste er mit der Tiefenströmung.

Am Ostsee-Strand bei Hohwacht Stakendorf in Schleswig-Holstein hat ein Hobby-Paläontologe einen toten Kalmar gefunden. Thomas Freiberg, so der Name des Finders, sagte der Deutschen Presse-Agentur, er gehe davon aus, dass es sich um einen Illex coindetii handelt, einen sogenannten Kurzflossenkalmar. Das Tier sei gut 20 Zentimeter groß. "Der Kalmar war damit ausgewachsen."

In der Ostsee nicht heimisch

Kalmare gelten als intelligent, sind aber in der Ostsee eigentlich nicht heimisch. Zuerst hatte eine Frau den Kopffüßer an der Steilküste bei Hohwacht entdeckt. Sie hatte ihren Fund bereits Anfang Dezember in einem sozialen Netzwerk gepostet. Einen Tag später fand Freiberg das Tier, nachdem zuvor die "Kieler Nachrichten" über den außergewöhnlichen Fund berichtet hatten. Dem Hobby-Paläontologen zufolge sah der Kalmar noch gut aus, weil er "offenbar nur eine Nacht dort gelegen" hatte. Freiberg sammelte den Kopffüßer ein und konservierte ihn.

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MDR KULTUR - Das Radio Mi 18.08.2021 17:54Uhr 02:58 min

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Mit Tiefenströmungen durch die Belte

Nach Angaben von Thorsten Reusch vom Kieler Geomar Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung war Illex coindetii "vor 100 Jahren nur als Irrgast in der Nordsee zu finden". Mittlerweile hätten Kurzflossenkalmare dort aber eigene Bestände etablieren können. Von der Nordsee aus würden sie und andere Kalmararten mit den "passenden Tiefenströmungen" durch die Belte in die Ostsee eingetragen. Bei Kurzflossenkalmaren handle es sich um eine Art mit sehr großer ökologischer Flexibilität und einem extrem weiten natürlichen Verbreitungsgebiet, was diese Tiere für einen Ausflug in die Ostsee prädestiniere, so Reusch.

dpa (dni)

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 18. August 2021 | 17:54 Uhr

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