Herbizide Mechanismus der Glyphosat-Toleranz einiger Pflanzen entschlüsselt
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12. November 2024, 05:00 Uhr
Biologen haben entschlüsselt, warum einige Pflanzen dem Totalherbizid Glyphosat ausweichen können. Die Erkenntnisse sollen helfen, Resistenzen gegen das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel zu bekämpfen.
Viele Landwirte setzen auf das Totalherbizid Glyphosat, um Beikräuter zu vernichten. Diese Pflanzen machen den Anbaufrüchten Konkurrenz um Nährstoffe; geringere Erträge bei der Ernte sind die Folge. Allerdings entwickeln immer mehr dieser von den Agrarbetrieben als Unkräuter bezeichneten Organismen Resistenzen gegen das Herbizid. Nun hat eine Gruppe von Forschenden aus Österreich einen möglichen Mechanismus entschlüsselt, der hinter dem Phänomen steht.
Üblicherweise hemmt Glyphosat ein Enzym namens EPSP-Synthase, das eine zentrale Rolle beim Bau von Proteinen in Pflanzen spielt. Kurz gesagt, kann das Gift verhindern, dass Pflanzen die Bausteine bilden, mit denen sie sich selbst am Leben erhalten. Wie die Forschergruppe um Sam Caygill und Liam Dolan vom Gregor-Mendel-Institut nun zeigt, haben sogenannte Bryophten allerdings die Fähigkeit, die giftige Wirkung von Glyphosat zu umgehen. Die Pflanzenfamilie, zu der verschiedene Arten von Moosen gehören, darunter Lebermoose, verfügt über ein alternatives Enzym: MurA.
Die Forscher hoffen auf diese Weise, Unkrautvernichtungsmittel wieder effektiver zu machen. Allerdings steht Glyphosat auch im Verdacht, krebserregend zu sein.
Links/Studien
- Caygill, Köchler, Dolan (2024): MurA-catalyzed synthesis of 5-enolpyruvylshikimate-3-phosphate confers glyphosate tolerance in bryophytes, PNAS
(ens)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 15. Juni 2024 | 05:54 Uhr
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