Wissen-News Trockenheit wirkt sich höchstens verzögert auf Grundwasserspiegel aus
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26. März 2024, 11:24 Uhr
Schweizer Forschende haben untersucht, wie sich atmosphärische Trockenheit auf die Pegelstände des umgebenden Wassers auswirkt. Dabei zeigte sich, dass durch Dürren nur selten das Grundwasser langfristig absinkt.
Mit dem Klimawandel treten extreme Wetterereignisse wie längere trockene Perioden immer häufiger auf. Dies kann negative Auswirkungen auf das Wassermanagement haben, zum Beispiel in der Landwirtschaft. Wenn eine große Fläche unter Trockenheit leidet, wird es schwierig, Wasser für die Bewässerung von einem Gebiet zum anderen zu transportieren. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, wie sich Trockenheit großflächig und gleichzeitig auf Flusspegel und Grundwasserspiegel auswirkt. Forschende des Schweizerischen Instituts für Schnee- und Lawinenforschung haben nun in einer Studie untersucht, wie wahrscheinlich es ist, dass verschiedene Gebiete gleichzeitig von Trockenheit betroffen sind. Als Grundlage dienten Daten aus 70 Flusseinzugsgebieten in Mitteleuropa.
In ihrer Studie gingen die Forschenden der Frage nach, ob ein Niederschlagsdefizit zu einem Abflussdefizit in den Flüssen und schließlich zu einem Grundwasserdefizit führt. Dabei stand die räumliche Ausdehnung im Mittelpunkt. "Wir haben herausgefunden, dass 30 Prozent der Niederschlagsdefizite zu tiefen Pegelständen führen, was in 40 Prozent negative Auswirkungen auf das Grundwasser hat", erklärt die Studienautorin Manuela Brunner. "Ich bin davon ausgegangen, dass sich eine Trockenheit umso weiter ausbreitet, je länger sie andauert. Beim Grundwasser ist das aber nicht der Fall."
Erklären lässt sich das anhand der unterschiedlichen Bodenstruktur: Poröses Material lässt das Wasser besser und schneller versickern als zum Beispiel lehmiger Boden. Deshalb kommt es je nach Gebiet zu Verzögerungen bei der Ausbreitung des Defizits. Hinzu kommt, dass der Grundwasserleiter viel Wasser speichern kann. Trockenheit wirkt sich je nach Gebiet nicht oder nur sehr verzögert auf den Grundwasserspiegel aus. "Für die Bewässerung ist das eine gute Nachricht", sagt Manuela Brunner. Selbst wenn die Flüsse ausgetrocknet sind, können benachbarte Grundwasserspeicher noch teilweise gefüllt sein. Die Forschungsarbeit zeigt auch, dass es aufgrund der Komplexität des Wasserkreislaufs schwierig ist, den Verlauf von Dürren vorherzusagen.
Links/Studien
Die Studie "Drought Spatial Extent and Dependence Increase During Drought Propagation From the Atmosphere to the Hydrosphere" ist im Fachjournal "Geophysical Research Letters" erschienen.
cdi
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 01. Februar 2024 | 19:30 Uhr
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