Wissen-News Riesenzecke breitet sich in Norditalien aus
Hauptinhalt
30. Mai 2024, 13:57 Uhr
Bis zu zwei Zentimeter groß sind Hyalomma-Zecken, haben Augen und verfolgen aktiv potenzielle Opfer. In Deutschland sind die Riesenzecken noch selten – in südeuropäischen Ländern sieht das anders aus.
In der bei Urlaubern beliebten italienischen Provinz Triest hat sich eine eingewanderte Riesenzecke angesiedelt. Die Art Hyalomma marginatum komme im Triester Karst mittlerweile in beträchtlichem Ausmaß vor, teilte das Triester Stadtmuseum für Naturgeschichte mit. Die Klimaerwärmung habe die Winter in den vergangenen Jahren verkürzt, was wahrscheinlich die Ansiedlung von Hyalomma-Populationen ermöglicht habe. Betroffen sei vor allem der Osten der Provinz.
Auch in Deutschland schon Hyalomma-Sichtungen
Die Zecke, die in Teilen Asiens und Afrikas verbreitet ist, hat gestreifte Beine und ist mit bis zu zwei Zentimetern deutlich größer als die in Deutschland bekannteste Zeckenart, der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Anders als dieser hat sie Augen und bewegt sich aktiv auf ihre Beute zu – und das über viele Meter. Der felsige Triester Karst bietet ein günstiges Umfeld für die Riesenzecke, wie das Triester Museum erklärte: Sie lebt nicht in hohen, feuchten Gräsern, sondern bewohnt sonnige, offene Flächen mit kurzen Gräsern und Steinen – typisch für die Karstlandschaft.
Die Ansiedlung von Hyalomma in Triest ist aus italienischer Perspektive aber nicht überraschend: Bei der Gesundheitsbehörde Istituto Superiore di Sanità heißt es auf Nachfrage, dass es sich bei der Hyalomma marginatum um eine Art handelt, die in Italien bereits weit verbreitet ist. Das zeigt auch eine Übersicht der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC, die vom vergangenen August stammt: Auch in großen Teilen Portugals, Spaniens, Südfrankreichs sowie in Kroatien und Griechenland kommt die Zecke demnach vor. Auch in Deutschland werden seit Jahren regelmäßig Zecken der zwei Arten Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes gefunden - meist gelangen sie wohl mit Zugvögeln aus warmen und trockenen Gebieten des Südens in den Norden. "Wir gehen zum aktuellen Zeitpunkt aber nicht davon aus, dass es in Deutschland bereits angesiedelte Populationen dieser Zeckenarten gibt, die hier fest leben", sagte Alexander Lindau von der Universität Hohenheim.
dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 03. April 2024 | 11:17 Uhr
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/a76aaea3-da41-4eea-886c-b142b97cdd4d was not found on this server.