Zwei Frauen mit weißer und schwarzer Hautfarbe trinken aus einer Flasche mit Orangensaft mit zwei gebogenen Papierstrohhalmen, die sich überkreuzen. Seitenansicht mit Gegenlicht der Sonne
Hübsch gestreift, aber möglicherweise nicht nur aus Papier: Nachhaltige Trinkhalme. Bildrechte: imago/Westend61

Wissen-News Papierstrohhalme: PFAS-Chemikalien nachgewiesen, manche nicht besser für die Umwelt

25. August 2023, 16:53 Uhr

Aus Papier bedeutet nicht aus Papier: Papierstrohhalme können PFAS-Chemikalien enthalten, das schreiben belgische Forschende im Fachblatt Food Additives & Contaminants. Die als "Ewigkeitschemikalien" bezeichneten Substanzen seien in 27 von 39 Alternativen zu Einwegtrinkhalmen aus Plastik nachgewiesen worden, dabei in 18 von zwanzig Papierstrohhalmen. Die Proben stammten aus Geschäften, Supermärkten und Fast-Food-Restaurants.

PFAS machen Alltagsprodukte beständig, wie zum Beispiel Outdoor-Kleidung und Antihaft-Pfannen. Sie bauen sich in der Umwelt nur sehr langsam ab und können dort tausende Jahre verbleiben. Sie stehen in Verbindung mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen wie geringere Reaktion auf Impfstoffe, Schilddrüsenerkrankungen, erhöhte Cholesterinwerte oder Nieren- und Hodenkrebs.

Die bei der Untersuchung am häufigsten nachgewiesene PFAS-Chemikalie, Perfluoroctansäure (PFOA), ist seit 2020 weltweit verboten. Die Forschenden fanden auch sehr wasserlösliche PFAS, die ins Getränk übergehen können. Ob die Chemikalien eingesetzt wurden, um die Papiertrinkhalme flüssigkeitsbeständig zu machen oder die Rohstoffe für das Papier auf kontaminierten Böden angebaut wurden, ist unklar. Das Vorhandensein in fast allen Proben lege jedoch einen Einsatz als Beschichtung nahe. Die Forschenden empfehlen Edelstahltrinkhalme oder einen Verzicht. Schadstoffe in Strohhalmen wurden bereits in Studien in den USA, der Schweiz und Deutschland nachgewiesen.

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