Wissen-News Wie der Ursprung des Kaffees seine Zukunft sichern könnte
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16. April 2024, 07:12 Uhr
Der Schlüssel zum Anbau von Kaffee, der dem Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten besser widerstehen kann, könnte in der Vergangenheit der Pflanze liegen. Besonders dem Kassenschlager Arabica soll dies zu Gute kommen.
Etwa 60 Prozent des Kaffees, der auf der Welt konsumiert wird, wird aus Coffea arabica gebraut. Die Ursprungspflanze des bekömmlichen Heißgetränks ist allerdings anfällig für Schädlinge und Klimaveränderungen, was die Produzenten vor Probleme stellt. Die Ursache für die geringe Resilienz und einen möglichen Weg aus der Misere haben Forscher unter Leitung der University of Buffalo unter Hilfe von Wissenschaftlern der Universität Leipzig untersucht. Die Antwort auf beide Fragen liegt in den Genen der Pflanze und in ihrer Entstehung.
"Wir haben genomische Informationen von heute lebenden Pflanzen verwendet, um in der Zeit zurückzureisen und ein möglichst genaues Bild der langen Geschichte des Arabica zu zeichnen sowie festzustellen, wie moderne Kultursorten miteinander verwandt sind", sagt der Mitautor der Studie, Victor Albert. Arabica sei durch eine zufällige, natürliche Kreuzung vor knapp 600.000 Jahren entstanden und durch geringe Varianz im Genpool anfälliger als andere Nutzpflanzen, die der Mensch konserviert hat. Mittels diverser Verfahren wie der DNA-Sequenzierung sei es den Forschern gelungen, "das bisher fortschrittlichste, vollständigste und kontinuierlichste Arabica-Referenzgenom zu erstellen."
Dies soll jetzt dabei helfen, die genetische Vielfalt der heute angebauten Arabica-Pflanzen zu erhöhen, die durch Inzucht zu gering sei, um den sich ändernden klimatischen Verhältnissen, aber auch Krankheiten wie Kaffeeblattrost zu widerstehen. Ein Referenzgenom, was mittels Sequenzierung gefunden wurde, konnte bereits mehr Aufschluss darüber geben, wie eine Linie von Arabica-Sorten eine stärkere Resistenz gegen Krankheiten erlangte. Diese Sorte heißt Timor (auch Robusta genannt) und wird vor allem für Instantkaffee benutzt. "Diese Ergebnisse deuten auf einen neuen Zielort für eine mögliche Verbesserung der Pathogenresistenz bei Arabica hin", sagt Jarkko Salojärvi von der Nanyang Technological University in Singapur und Koautor der Studie. Die gefundenen Referenzgenome haben die Forscher der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, um Marker in den Genen zu identifizieren, die gewünschte Merkmale bei erwachsenen Pflanzen auslösen. Das soll dazu führen, dass Milliarden Menschen auf ihren Arabica am frühen Morgen oder in langen Nächten nicht verzichten müssen.
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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Kuzrnachrichten | 09. März 2024 | 15:15 Uhr
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