Eine Bildcollage, auf der Kaffeebohnen im Vordergrund zu sehen sind. Im Hintergrund sind Kaffeepflanzen zu sehen. Im linken Bildbereich steht Das MDR Klima Update.
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MDR KLIMA-UPDATE | 13. Oktober 2023 Goodbye Arabica: Was der Klimawandel für den Kaffee-Anbau bedeutet

Ausgabe #110 vom Freitag, 13. Oktober 2023

13. Oktober 2023, 11:22 Uhr

Der Kaffee ist nicht nur den Gaffee-Sachsen heilig. Doch im Zuge des Klimawandels könnte er teurer werden und schlechter schmecken. Denn die Anbaugebiete für die sensible Arabica-Pflanze schrumpfen.

Porträtaufnahme einer weißen Frau mit zurückgebundenen Haaren, einer großen Brille und grüner Bluse
Bildrechte: Tobias Thiergen

Hallo zusammen,

vielleicht haben Sie es schon gesehen: Nächste Woche wird es kühl. Das heißt, es ist Pumpkin Spice Latte-Zeit! Na, Sie wissen schon, das ist dieser gewürzte Kaffee dieser bekannten amerikanischen Kaffehauskette, den es immer nur im Herbst gibt. Mögen Sie nicht? Wie stehen Sie denn zum Thema Kaffee? Für manche ist es ja eine Glaubensfrage: Tee oder Kaffee? Schwarz oder mit Milch? Heiß oder Cold Brew? Tatsächlich ist der Kaffee das zweitmeist konsumierte Getränk der Welt. Im Schnitt trinkt jeder Deutsche vier Tassen am Tag!

Insbesondere die Sachsen haben in unserer Region ja ein ganz spezielles Verhältnis zum Schäälchen Heeßen. Nicht umsonst werden sie ja auch liebevoll als Gaffee-Sachsen bezeichnet. Immerhin haben sie auch die älteste deutsche Kaffee-Kultur, hier gab es das erste öffentliche Kaffee-Haus (Zum Arabischen Coffe Baum in Leipzig) und Melitta Benz erfand den Kaffee-Filter 1908 in Dresden. Ob Bliemchen- oder Schwerterkaffee – das schwarze Getränk ist eine wichtige Angelegenheit. Oder um es mit Mundartdichterin Lene Voigt zu sagen:

Dr gaffee is fier alles gut... 'sgibbt nischt, wo där nich hälfen dut, Se genn sich druff verlassen.

Lene Voigt

Aber können wir das wirklich? Ist mitten in der Klimakrise noch Verlass auf den Kaffee? Sie werden es ahnen, ich habe da leider schlechte Nachrichten. Denn die Kaffeepflanze ist ein ziemliches Sensibelchen und die kommen ja bekanntlich eher schlecht mit der Klimaerwärmung zurecht. Was das für unser geliebtes Heißgetränk bedeutet, das ist heute unser Thema.

Aber erstmal zur…


#️⃣ Zahl der Woche:

27

… Tage haben Klimaaktivistinnen und –aktivisten die Autobahn A12 in der niederländischen Stadt Den Haag blockiert. Ihre Forderung: Das Land solle alle Subventionen für fossile Energieträger streichen. Der Protest war offenbar erfolgreich: Das Parlament hat die Regierung jetzt damit beauftragt, bis zur Weihnachtspause konkrete Vorschläge zum Abbau der Regelungen vorzulegen. Damit ist eine wesentliche Forderung der Klimaschutz-Gruppe Extinction Rebellion erfüllt. Nach Regierungsangaben bekommen Betriebe für die Nutzung von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas jährlich zwischen rund 40 und 46 Milliarden Euro. Das seien vor allem Steuervorteile und Freistellungen für Abgaben. Extinction Rebellion erklärte, die Autobahnblockaden zu beenden. Die waren täglich von der Polizei aufgelöst worden. Dabei waren auch Wasserwerfer eingesetzt und mehr als 9.000 Menschen vorläufig festgenommen worden.

Sensibelchen auf dem Rückzug: Wird der Kaffee künftig knapp?

Die Kaffeepflanze hat hohe Ansprüche an Luftfeuchtigkeit, Niederschlag und Bodenqualität. Sie ist da ein echtes Sensibelchen und reagiert schnell auf Veränderungen. Doch das Klima verändert sich und mit zunehmender Erwärmung bekommt die Kaffeepflanze mehr und mehr Schwierigkeiten.

Nehmen wir die besonders beliebte Arabica-Bohne: Sie gedeiht am besten, wenn es weder kälter als 18 Grad Celsius noch wärmer als 22 Grad wird. Der Regen muss zwischen 1.400 und 2.000 Millimeter liegen. Das heißt also, die Kaffeepflanzen wachsen nur in einem geografisch eng begrenzten Gebiet in den Tropen – dem sogenannten Kaffee-Gürtel.

Anbauflächen schwinden

Es gibt bereits einige Studien, die belegen, dass das Anbaugebiet des Kaffees künftig schrumpfen wird. Eine der aktuellsten stammt von der Forschungsgruppe Geography of Food an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften im schweizerischen Wächswil. Demnach wird die Fläche, auf der Arabica-Kaffee angebaut werden kann bis 2050 um bis zu 60 Prozent schrumpfen. Die Studie wurde im Fachmagazin Plos One veröffentlicht. Darin untersucht das Forschungsteam mithilfe von Computermodellen drei unterschiedliche Emissionsszenarien. Sie simulierten dafür verschiedene klimatische Faktoren: lange Trockenzeiten, niedrige Tiefsttemperaturen und Jahresniederschläge. Alle diese Szenarien führten den Forschenden zufolge zu niedrigen pH-Werten des Bodens sowie ungünstigen Bodentexturen und Erosionen.

Am härtesten werde es die Böden des größten Arabica-Produzenten Brasilien treffen. Dort könnten bis zu 97 Prozent der Anbauflächen bis 2050 nicht mehr geeignet sein. Und selbst im besten Fall – wenn die globalen Treibhausgasemissionen sofort erheblich niedriger wären – würde das Anbaugebiet noch um 76 Prozent schrumpfen, so das Forschungsteam. Aber auch in Ländern wie Indonesien, Vietnam und Kolumbien werde es erheblich weniger geeignete Anbauflächen geben. Die Anbauländer müssten sich vorbereiten: Mit Kalkdüngung, Bewässerung oder standortspezifischen Maßnahmen könne man der Entwicklung entgegenwirken. Oder aber die Kaffeebauern verabschieden sich von der Arabica-Bohne und bauen stattdessen zum Beispiel Robusta-Bohnen an. Denn die Robusta-Pflanze ist etwas weniger empfindlich.

Eine im Frühjahr veröffentlichte Studie der australischen Forschungsorganisation CSIRO hat gezeigt, dass Klimabedingungen, die den Anbauertrag verringern, in den vergangenen Jahrzehnten bereits häufiger geworden sind. Die steigenden Temperaturen werden demnach zu „anhaltenden systemischen Schocks“ für die Kaffeeproduktion führen. Für die Analyse untersuchten die Forschenden die Auswirkungen von Klimafaktoren wie Temperatur, Niederschlag und Luftfeuchtigkeit in den zwölf größten Kaffeeanbauländern weltweit zwischen 1980 und 2020. Das Ergebnis: „Klimagefahren“, wie schlechte Wachstumsbedingungen aufgrund von Extremen wie hohen Temperaturen, haben in allen Regionen zugenommen. Fünf der sechs problematischsten Jahre waren nach 2010. Das Forschungsteam führt diese Veränderungen eindeutig auf den Klimawandel zurück. „Da Prognosen zum Klimawandel einen anhaltenden Temperaturanstieg in den Tropen vermuten lassen, gehen wir davon aus, dass die Kaffeeproduktion mit anhaltenden systemischen Schocks rechnen muss“, heißt es in der Studie.

Kontrolle der Kaffeepflanzen auf der Kaffeeplantage Aguas Claras
Im größten Kaffe-Anbauland Brasilien werden die Pflanzen auf solchen Plantagen angebaut. Bildrechte: imago images / imagebroker

Der Weltklimarat IPCC hat bereits im Jahr 2014 in seinem Bericht auf den möglichen Wegfall von Anbaugebieten bis zum Jahr 2050 hingewiesen. Denn wenn es zu warm wird, wachsen die Kaffeepflanzen schneller und die Früchte sind früher rief. Das verschlechtert aber die Qualität des Samens – also der Kaffeebohne. Und ab etwa 30 Grad Celsius nimmt die ganze Pflanze erheblichen Schaden: Sie wächst nicht mehr, die Blätter vergilben und sie wird krank. Der IPCC-Bericht hat Gebiete in Afrika und Süd- und Mittelamerika analysiert: Den Forschenden zufolge ist ebenfalls Brasilien am stärksten betroffen, aber auch Guatemala, Costa Rica, Nicaragua, El Salvador, Honduras und Mexiko werden Anbaugebiete verlieren. Für die lokalen Kaffeebauern und die Regionen, die auf den Kaffeeanbau angewiesen sind, bedeutet das eine wirtschaftliche Katastrophe, so der Weltklimarat. Denn die Anbauflächen würden bis 2050 in einem Bereich zwischen 38 und 89 Prozent sinken. Kaffeepflanzen könnten dann nur noch in deutlich höher gelegenen Regionen angepflanzt werden. Das gelte etwa auch für Länder wie Kenia.

Doch der Kaffeeanbau belastet die Umwelt ohnehin stark – insbesondere der konventionelle. Die Pflanzen werden meist in Monokulturen angebaut. Jedes Jahr werden hierfür Flächen von mindestens 100.000 Hektar gerodet. Dazu kommen Pestizide und Herbizide, welche die Biodiversität vor Ort massiv einschränken. Bei Fairtrade-Kaffee sind die Auswirkungen jedoch weniger stark. Für das Siegel ist unter anderem der Anbau auf abgeholzten Regenwaldflächen streng verboten.

Schädlinge werden zur Plage

Nur etwa zwei Wochen braucht Xylosandrus compactus um eine Kaffeepflanze zu zersetzen. Der rund zwei Millimeter große Käfer höhlt im Inneren eine Brutkammer für seine Eier aus. Der Nachwuchs bricht dann aus der Pflanze heraus und befällt weitere. Für die Kaffeebauern ist der Schädling bereits jetzt rund um die Welt zur Plage geworden. In Uganda zum Beispiel gingen die Exporte Ende vergangenen Jahres um fast ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr zurück. Grund waren laut der nationalen Kaffeebehörde UCDA Dürren, durch die sich Schädlinge wie der Bohrkäfer in den Anbauregionen stark vermehren konnten. Aber auch der Käfer Hypothenemus hampei hat sich schon fast auf der ganzen Welt ausgebreitet und scheint sich unter wärmeren Bedingungen pudelwohl zu fühlen. Der Kaffeekirschenkäfer ist ein Schädling, der die Bohnen befällt. Neben den Insekten gibt es auch zunehmend Pilze, die den Pflanzen Probleme machen.

Der Klimawandel bringt den äquatornahen Kaffee-Anbaugebieten erst hohe Temperaturen und Dürre, dann folgen die Schädlinge. Die Wissenschaft spricht von „kombinierten Risiken“. Das Ergebnis werden Ernteausfälle sein, prognostizieren Forschende. Die Kaffeebauern versuchen natürlich bereits gegenzusteuern. Plantagen werden etwa auf Anraten von Forschenden verschattet. Auch Bäume und Bananenstauden sollen Schatten liefern und das Mikroklima in den Kaffeeplantagen beeinflussen. Außerdem bieten sie Tieren eine Heimat, die die Schädlinge fressen. 

Auf einer Infografik sind die Anbaugebiete von Kaffeepflanzen in einem Kuchendiagramm visualisiert. Brasilien hat den größten Anteil.
Bildrechte: MDR/Sophie Mildner

Interessiert Sie die Bohne?

Eine weitere Idee, die den Kaffeeanbau retten soll, ist die Zucht hitzeresistenterer Pflanzen. Bereits 2014 ist die komplette Genomsequenz von Coffea arabica veröffentlicht worden, damit Forschende neue Bohnen entwickeln konnten.

Der Weg zur Rettung des Kaffees führt auch zu seinen Wurzeln – nach Äthiopien. Denn als quasi Geburtsland des Arabica-Kaffees gibt es hier nach wie vor mehr als 95 Prozent der genetischen Vielfalt dieser Art zu finden. Und eine größere genetische Vielfalt unter den Pflanzen einer Population bietet mehr Möglichkeiten zur Anpassung an veränderte Umweltbedingungen. Dabei sollen wilde Arabica-Pflanzen jetzt helfen.

Aber vielleicht ist die Zeit des Arabicas auch einfach endlich. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung hat untersucht, wie es um die Sorte in Äthiopien steht. Sie kommen zu folgender Prognose: Bei ungebremstem Klimawandel wird die geeignete Fläche bis 2090 für Arabica-Kaffeesorten schrumpfen, im ärgsten Fall um 40 Prozent – und die für Robusta-Bohnen aber wachsen. Den Forschenden zufolge eignen sich 27 Prozent des Landes in Äthiopien für den Kaffee-Anbau und davon aber nur 30 Prozent für den Anbau der begehrteren Arabica-Bohnen. Das heißt also, dass die Zukunft des Kaffees im Land wohl in der Robusta-Bohne liegt. Das Problem ist allerdings, dass die Bauern für Robusta-Kaffee zwischen 20 und 50 Prozent weniger Geld bekommen würden als für Arabica-Kaffeebohnen.

Arabica grüne Kaffeebohnen
Kaffee Arabica ist mit 70 Prozent Marktanteil die weltweit beliebteste Sorte. Bildrechte: imago images/imagebroker

Robusta-Kaffee ist aktuell der zweite große Zweig des weltweiten Kaffee-Geschäfts. Die Pflanzen wachsen in niedrigeren Höhenlagen und halten wärmere Temperaturen aus. Deshalb wird er bereits vielerorts als Arabica-Alternative angebaut. Doch es gibt noch weitere Kaffeearten, die im Zuge des Klimawandels relevanter werden könnten als potenzielle Alternative. Da wäre zum einen Coffea stenophylla. Die „verlorene Kaffeeart“ wurde erstmals im 18. Jahrhundert in Sierra Leone dokumentiert. Doch sie verschwand wegen ihres geringeren Ertrags mit der Zeit von der Bildfläche. Als Wildart soll die Pflanze robuster als Arabica sein und Dürre besser aushalten. Stenophylla liefere aber beim Geschmack ähnliche Aromen.

Doch der wirkliche Aufsteiger wird vermutlich die Sorte Liberica werden – benannt nach seinem Ursprungsland Liberia in Westafrika. Im 19. Jahrhundert war Liberica-Kaffee in Teilen Afrikas beliebt. Heute wird er am häufigsten in Südostasien angebaut und getrunken. Er macht allerdings weniger als ein Prozent des weltweiten Kaffee-Handels aus. Doch Liberica hat Potenzial für mehr: Die Pflanzen können mehr als 20 Meter hoch werden und auch Blätter, Beeren und Bohnen sind größer als bei anderen Arten. Außerdem ist Liberica ertragreich und robust: Der Pflanze wächst auch im Tiefland und ist resistent gegen viele Krankheiten. Die Autorinnen und Autoren einer Studie im Fachmagazin-Nature sehen jedenfalls Potenzial: Insbesondere die Excelsa-Variante des Liberica-Kaffees könnte in einer sich erwärmenden Welt zu einer wichtigen Nutzpflanze werden, glauben sie. In Uganda werde die Sorte bereits verstärkt angebaut. „Liberica bietet das Potenzial, kommerziell rentablen und hochwertigen Kaffee unter viel wärmeren Bedingungen (und in tieferen Lagen) als Arabica anzubauen und bietet möglicherweise eine bessere Klimaresistenz als Robusta“, so das Forschungsteam.

Teurer wird es auf jeden Fall

Fakt ist, dass wir uns perspektivisch auf steigende Kaffee-Preise einrichten müssen – teurer wird das Heißgetränk auf jeden Fall. Erst im vergangenen Jahr haben die Preise auf dem Weltmarkt ein neues Rekordhoch erreicht. Und dann könnte das teure Gebräu auch noch schlechter schmecken. Die Zukunft unserer Kaffee-Kultur sieht also leider nicht sehr rosig aus. 


🗓 Klima-Termine

Sonntag, 15. Oktober – MDR Fernsehen

Am Sonntag ist der Klimawandel Thema im MDR Garten. Mit dem Experten Dr. Philipp Schönfeld, Diplom-Ingenieur für Landschaftsplanung, wird erläutert, wie sich die Gärten verändern, welchen Einfluss Hitzeperioden, Dürren und Starkregen haben und welche Pflanzen in Zukunft gute Chancen in unserem heimischen Garten haben könnten. Die Sendung läuft um 8:30 Uhr im MDR Fernsehen und ist dann auch in der ARD Mediathek. Infos hier

Mittwoch, 18. Oktober – Halle

Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Tierwelt in Sachsen-Anhalt aus? Gibt es nur Verlierer oder auch Gewinner? Die neue Sonderausstellung "Artenwende – Biodiversitätswandel in Sachsen-Anhalt" des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Doms zu Halle liefert Antworten auf diese und weitere Fragen. Zur Vernissage am Mittwoch ab 18 Uhr ist sie nach vorheriger Anmeldung erstmals zu sehen. Regulär startet die Ausstellung dann ab Montag, 23. Oktober. Infos hier

18. bis 22. Oktober – Online

Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium laden in diesem Zeitraum zum Dialog Klimaanpassung. In einer Onlinebefragung geht es um persönliche Erfahrungen, aber auch Ideen, welche Maßnahmen zum Leben mit dem Klimawandel getroffen werden müssen. Hier entlang


📰 Klimaforschung und Menschheit

Veganes Hunde- und Katzenfutter könnte Klima schonen

Eine Umstellung auf "Veggie Food" bei Hunden und Katzen könnte die Treibhausgasemissionen sowie den Land- und Wasserverbrauch auf der Erde deutlich senken. Das zumindest ist das Ergebnis neuer Modellrechnungen aus Australien. Wenn alle Hunde und Katzen in den USA auf vegane Ernährung umsteigen würden, könnten Knights Modellrechnungen zufolge jährlich fast zwei Milliarden landgebundene Nutztiere von der Schlachtung verschont bleiben. Fast sieben Milliarden Nutztiere wären es, wenn alle Katzen und Hunde auf der ganzen Welt auf veganes Futter umsteigen würden.

Dezentrale Fridays-for-Future-Strategie mobilisiert mehr Menschen

Die eigene Teilnahme an einer Klimademonstration hängt auch davon ab, wie groß sie sein wird. Wer eine größere Demonstration erwartet, geht weniger wahrscheinlich selbst hin. Dies belegen Forschende der Universität Hamburg in einer aktuellen Studie. Demnach motiviere die Strategie von Fridays for Future, statt einer zentralen Veranstaltung viele lokale Proteste zeitgleich zu organisieren, insgesamt eine höhere Zahl von Menschen.

Sind Mikroalgen eine umweltfreundliche und gesunde Fischalternative?

Die Produktion tierischer Lebensmittel ist einer der größeren Treiber des Klimawandels. Deshalb wird intensiv nach Alternativen gesucht. Forschende der Universität Hohenheim schlagen nun Mikroalgen als Alternative zu Fisch vor. Ernährungsphysiologisch seien die Einzeller wahre Tausendsassas: Genau wie Meeresfisch lieferten sie wichtige Omega-3-Fettsäuren und viel Protein, Ballaststoffe, Vitamine und Carotinoide. Mikroalgen könnten außerdem regional gezüchtet werden und binden zudem auch noch CO2. Am Geschmack wird allerdings noch gefeilt.

Bier in Gefahr? Der Klimawandel gefährdet die europäische Hopfenernte

Laut einer aktuellen Studie wird der Klimawandel den Hopfenbauern in wichtigen europäischen Anbaugebieten zunehmend zu schaffen machen. Sowohl die Menge des geernteten Hopfens als auch dessen Gehalt an der für die bittere Note des Biers entscheidenden Alphasäure werden im Mittel deutlich niedriger als früher ausfallen. In der Studie kommen die Forschenden deshalb zu dem Ergebnis, dass "sofortige Anpassungsmaßnahmen" nötig seien. Dazu gehören beispielsweise größere Anbauflächen.


📻 Klima in MDR und ARD

Wassertropfen an einem Wasserhahn. 29 min
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29 min

MDR AKTUELL - Das Nachrichtenradio Englands Wasserprobleme

Englands Wasserprobleme

Die Privatisierung der Wasserwirtschaft in England geht mit massiven Versorgungsproblemen einher. Oft kommt nichts mehr aus dem Hahn. Der Klimawandel verschärft die Situation. Eine Reportage von Imke Köhler.

MDR AKTUELL Fr 06.10.2023 12:00Uhr 28:36 min

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👋 Zum Schluss

Ich hoffe, Sie sind jetzt nicht gleich in den Supermarkt gehetzt, um schnell noch ausreichend Arabica-Kaffee für den Rest des Jahrhunderts zu kaufen. Dazu bleibt noch etwas Zeit, es ist ja kein Klopapier-Kauf während einer Pandemie. Nein, im Ernst: Schauen Sie doch beim nächsten Kaffee-Kauf mal ganz genau hin, was in den Einkaufskorb wandert.

Ich habe nämlich noch einen letzten Bildungsauftrag für heute. Denn wenn Sie nicht studieren oder an einer Universität oder Hochschule arbeiten, könnte Ihnen entgangen sein, dass das neue Semester begonnen hat. Und das heißt, es gibt auch wieder zahlreiche öffentliche Vorlesungsreihen zum Thema Klima, die Sie vor Ort oder digital mitverfolgen können. An der Universität Göttingen geht es zum Beispiel in einer Vortragsreihe um die Umwandlung tropischer Regenwälder, an der Universität Mainz können Sie der interdisziplinären Vorlesungsreihe Voices for Climate beiwohnen und an der Fachhochschule Erfurt findet die eine Ringvorlesung zu nachhaltiger Entwicklung statt.

Damit haben Sie jetzt hoffentlich genug Futter für die grauen Zellen oder einfach einen spannenden Zeitvertreib, wenn es nun doch noch etwas kälter wird. Nehmen Sie sich einen leckeren Kaffee und machen Sie es sich gemütlich!

Mit besten Grüßen,
Kristin Kielon


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