Löwe in einem kenianischen Schutzgebiet
Bildrechte: picture alliance / dpa | Kenya Tourism Board

Wissen-News Invasive Ameisen verwandeln Löwen von Zebra- in Büffel-Fresser

26. Januar 2024, 12:46 Uhr

Eine kleine invasive Ameisenart aus dem Indischen Ozean hat in Kenias Savanne dafür gesorgt, dass die dortigen Löwen weniger Zebras jagen. Als Alternative bleiben ihnen nur die schwerer zu erbeutenden Kaffernbüffel.

In der Savanne von Kenia hat eine kleine invasive Ameisenart das Beuteschema der dortigen Löwen verändert. Wie ein US-amerikanisch-kenianisches Forscherteam im Fachmagazin "Science" berichtet, jagen die Löwen im Ol Pejeta Nature Conservancy statt wie bisher Zebras nun häufiger Kaffernbüffel, die allerdings weitaus schwerer zu überwältigen sind.

Den Forschern zufolge wurde die "Kette von Ereignissen", die zu einer Verschiebung der "Räuber-Beute-Dynamik" führte und die Löwenpopulation weiter gefährden könnte, von den vermutlich von einer Insel im Indischen Ozean stammenden Großköpfigen Ameisen (Pheidole megacephala) ausgelöst. Diese vertrieben die heimischen Crematogaster-Ameisen von den lokalen Flötenakazien (Vachellia drepanolobium). Die Crematogaster-Ameisen hatten die Akazien bislang durch bissige Attacken vor großen Pflanzenfressern geschützt. Selbst Afrikanische Elefanten (Loxodonta africana) wurden so vor Knabberversuchen an den Bäumen abgeschreckt. Dadurch blieb stets ein dichter Akazienbestand erhalten.

Akazienbäume in der Savanne von Kenia
Akazienbäume im Ol Pejeta Nature Conservancy ohne Befall duch die invasive Ameisenart Pheidole megacephala (oben) bzw. mit Befall durch Pheidole megacephala (unten). Bildrechte: Todd Palmer

Die invasiven Großköpfigen Ameisen lösten zwar die Crematogaster-Ameisen als Bewohner der Flötenakazien ab, deren Rolle als Beschützer der Bäume übernahmen sie aber nicht. Das führte dazu, dass der Akazienbestand im großen Stil von Elefanten und anderen Pflanzenfressern weggefressen wurde. Für die Löwen ein großer Nachteil. Denn die Raubkatzen hatten die Akazien bislang als Sichtschutz genutzt, um sich an ihre Lieblingsbeute, die schnellen Steppenzebras (Equus quagga), anzupirschen. Mit dem schwindenden Baumbestand sank der Jagderfolg der Löwen auf Zebras nachweislich, weshalb sie auf die schwer zu erbeutenden Kaffernbüffel (Syncerus caffer) umstellen mussten.

dpa (dn)

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