Fußspuren von Ornithopoden im brasilianischen Sousa-Becken, erhalten in Schwemmlandablagerungen
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Wissen-News Fußabdrücke aus Gondwanaland: Als Kamerun nur einen Dinosprung von Brasilien entfernt war

27. August 2024, 07:42 Uhr

Ein Forscherteam hat übereinstimmende Dinosaurier-Fußabdrücke auf beiden Seiten des Atlantiks gefunden. An diesen Stellen war die letzte Verbindung, bevor Afrika und Südamerika voneinander wegdrifteten.

Ein kleiner Schritt für Dinosaurier – eine lange Reise für die Menschheit. So könnte man es umschreiben, wenn es um die Entfernung zwischen Kamerun und Brasilien geht. Heute liegen Tausende Kilometer dazwischen. Aber es gab eine Zeit, da hingen die beiden Landmassen zusammen. Und es gab Dinosaurier, die sich darauf hin und her bewegten, so lange es noch möglich war.

120 Millionen Jahre alt sind die mehr oder weniger gleich aussehenden Spuren, die – mehr als 6.000 Kilometer voneinander entfernt – auf beiden Seiten des Atlantiks entdeckt wurden. "Wir haben festgestellt, dass diese Fußabdrücke in Bezug auf ihr Alter ähnlich sind", so Louis Jacobs, der Forschungsleiter aus Dallas (USA). "Auch in ihrem geologischen und plattentektonischen Kontext waren sie ähnlich. Von der Form her sind sie fast identisch." Die Erklärung ist recht simpel. Die Spuren stammen aus einer Zeit, als Gondwana, der Superkontinent der südlichen Hemisphäre noch nicht komplett aufgespalten war.

Oben links: Pangaea, der einzige "Ur-Kontinent" Unten links: Aus Pangaea sind die Superkontinente Laurasia (Norden) und  Gondwana (Süden) entstanden Oben rechts: Die heutigen Kontinente sind schon größtenteils erkennbar, driften aber noch auseinander Unten rechts: Die heutigen Kontinente
Oben links: Pangaea, der einzige "Ur-Kontinent"
Unten links: Aus Pangaea sind die Superkontinente Laurasia (Norden) und Gondwana (Süden) entstanden
Oben rechts: Die heutigen Kontinente sind schon größtenteils erkennbar, driften aber noch auseinander
Unten rechts: Die heutigen Kontinente
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"Eine der jüngsten und engsten geologischen Verbindungen zwischen Afrika und Südamerika war der 'Ellenbogen' im Nordosten Brasiliens, der sich entlang des Golfs von Guinea an die heutige Küste Kameruns schmiegte", erklärt Jacobs. "Die beiden Kontinente waren entlang dieses schmalen Abschnitts zusammenhängend, so dass sich Tiere auf beiden Seiten dieser Verbindung potenziell über sie hinweg bewegen konnten." Die meisten der insgesamt 260 gefundenen Fußspuren stammen von Theropoda, einer Gruppe, die den Echsenbeckensauriern zugeordnet wird.

Die Studie wurde vom "New Mexico Museum of Natural History & Science" in einer Hommage an den verstorbenen Paläontologen Martin Lockley veröffentlicht, der einen Großteil seiner Karriere mit dem Studium von Dinosaurierspuren und Fußabdrücken verbracht hat.

(rr)

Skelettabguss von Torvosaurus tanneri, einem Fleischfresser aus der Jurazeit 4 min
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Dieses Thema im Programm: Das Erste | Mittagsmagazin | 08. August 2024 | 12:25 Uhr

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