Wissen-News Phlegräische Felder: Erdbeben mit Stärke 4,0 in Europas Supervulkan
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26. Juli 2024, 16:07 Uhr
Am Freitag (26. Juli) Nachmittag hat vor der Küste von Pozzuoli (westlich von Neapel) mehrfach die Erde gebebt. Der stärkste Erdstoß erreichte um 13:46 Uhr eine Magnitude von 4,0. Ein Beben dieser Stärke hat es in dem Gebiet in den 20 Jahren zuvor erst viermal gegeben. Aus Sorge vor größeren Schäden flüchteten Menschen auf die Straßen.
Um 13:44 Uhr wurde der erste leichte Erdstoß von den Messgeräten aufgezeichnet. Er hatte eine Magnitude von 1,0 und war damit für Menschen nicht spürbar. Zwei Minuten später aber änderte sich das. Ein Beben mit Magnitude 4,0 hatte sein Epizentrum in einer Bucht kurz vor der Küste, dem Golf von Pozzuoli. Dem starken Beben folgten innerhalb von 35 Minuten dann noch drei weitere kleine mit Magnituden zwischen 0,8 und 1,7.
Die Erschütterungen waren sowohl auf dem Festland als auch auf Inseln wie Procida zu spüren, wo derzeit viele Urlauber sind. Aus Sorge vor größeren Schäden flüchteten zahlreiche Bewohner von Neapel auf die Straßen. Nach ersten Erkenntnissen des italienischen Zivilschutzes gab es aber keine Verletzten oder größere Schäden. Beben mit Stärke 4 sind normalerweise nicht lebensgefährlich. Dennoch handelt es sich insofern um ein außergewöhnliches Beben, als Erdstöße mit Stärke 4 oder mehr in den vergangenen 20 Jahren äußerst selten in Europas Supervulkan vorkamen. 2017 gab es eines, 2023 zwei und zuletzt eines im Mai 2024 mit Stärke 4,4.
Experten sind sich sicher, dass es solche mittelstarken Beben in Zukunft häufiger geben wird. Und auch von einem großen Ausbruch der Phlegräischen Felder irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft darf ausgegangen werden.
Erdbebenwarnung für Touristen
Für Menschen, die in potenzielle Erdbeben-Regionen reisen wollen, hat das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam nützliche Informationen und Werkzeuge zusammengestellt.
Erst vor wenigen Tagen hat ein Erdbeben den Westen der Touristeninsel Kreta erschüttert. Es hatte nach ersten Messungen des geodynamischen Instituts der griechischen Hauptstadt eine Stärke von 5,3 und ereignete sich am Morgen des 21. Juli um 7.02 Uhr Ortszeit (6.02 Uhr MESZ). Das Zentrum des Bebens lag etwa 18 Kilometer unter dem Meeresboden rund 60 Kilometer südlich der Südküste der Insel in der Nähe der kleinen Hafenstadt Paleochora.
Links/Studien
Internetseite des "Osservatorio Vesuviano", das auch die Phlegräischen Felder überwacht.
(rr)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 26. Juli 2024 | 16:30 Uhr
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