UV-Strahlung Bei Sonnenbrand wird RNA und nicht DNA geschädigt
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17. Januar 2025, 15:41 Uhr
RNA-Schäden durch zu hohe UV-Strahlung sind die Ursache für Sonnenbrand, so eine neue Studie. Bislang war knallrote und gereizte Haut nach zu viel UV-Strahlen stets mit DNA-Schäden in Verbindung gebracht worden. Die Lehrbücher müssten demnach neu geschrieben werden.
Eine Schädigung der RNA durch UV-Strahlung ist die Hauptursache für Sonnenbrand und nicht eine Schädigung der DNA, wie bislang angenommen wurde. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern der Universität Kopenhagen und der Nanyang Technological University in Singapur. Die Studienautoren konnten bei Versuchen mit Mäusen und menschlichen Hautzellen nachweisen, dass eine RNA-Schädigung die sogenannte ribotoxische Stressreaktion auslöst.
RNA und DNA RNA (Ribonukleinsäure) ähnelt der Erbinformation DNA (Desoxyribonukleinsäure). Während jedoch DNA langlebig ist, ist RNA ein flüchtigeres Molekül. Eine Art von RNA, die als Boten-RNA (mRNA) bekannt ist, fungiert als Zwischenbote, der Informationen von der DNA überträgt, um Proteine herzustellen, welche die Grundbausteine zellulärer Komponenten sind.
Überwachungssystem für RNA-Schäden
Das dänisch-chinesische Forscherteam beschrieb die ribotoxische Stressreaktion als "Überwachungssystem", das RNA-Schäden in den Zellen registriert und letztlich die Entzündung der Haut auslöst, was sich in deren knallroter Farbe und entsprechender Reizung äußert. Die Zellen wiederum würden auf die RNA-Schädigung mit ihrem Zelltod reagieren. Den Autoren zufolge verändert das Ergebnis ihrer Studie das Verständnis von Sonnenbrand und den Abwehrmechanismen der Haut. Demnach würden RNA-Schäden eine schnellere und effektivere Reaktion auslösen und die Haut vor weiteren Schäden schützen, als dies im Falle von DNA-Schäden der Fall wäre.
"Lehrbücher neu schreiben"
Man müsse die Funktion von RNA-Schäden verstehen, da sie langfristig den gesamten Ansatz zur Vorbeugung und Behandlung von Sonnenbrand verändern könnten, erklärt Studienerstautorin Anna Constance Vind: "Die Tatsache, dass die DNA nicht die anfängliche Reaktion der Haut auf UV-Strahlung steuert, sondern etwas anderes, und zwar effektiver und schneller, ist ein ziemlicher Paradigmenwechsel." Studien-Co-Autor Simon Bekker-Jensen sagte, die meisten Menschen würden Sonnenbrand mit DNA-Schäden assoziieren, dies sei etabliertes Wissen: "Aber jetzt müssen wir die Lehrbücher neu schreiben, und das wird sich auf die zukünftige Forschung über die Auswirkungen von UV-Strahlung auf die Haut auswirken."
(dn)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 27. Juni 2024 | 17:46 Uhr
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