Medizinische Illustration von Lungenkrebs im Inneren der menschlichen Lunge.
Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Wissen-News Projekt aus Thüringen: Lungenkrebs mobil erkennen

25. März 2025, 16:10 Uhr

Ein mobiles Diagnosegerät soll den Atem analysieren, um bei der Früherkennung von Lungenkrebs zu helfen. Ein Forschungsverbund mit Thüringer Beteiligung will das neue Verfahren entwickeln und testen.

Lungen- und Bronchialkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland. Um die Erkrankung festzustellen, brauchte es bisher zumeist ein invasives Verfahren, etwa einen chirurgischen Eingriff oder radiologische Bildgebung. Das will das Verbundprojekt BreathObserver – zu Deutsch Atem-Beobachter – ändern.

Biomarker in der Atemluft entdecken

Ziel der Projektpartner aus Bayern, Jena, Geratal und Ilmenau ist es, ein neuartiges medizinisches Diagnosegerät zu entwickeln, das die Luft, die wir ausatmen – das sogenannte Exhalat – auf Biomarker für Krebserkrankungen scannt. Das Exhalat beinhaltet vielfältige gasförmige Substanzen, deren Zusammensetzung unter anderem von Erkrankungen beeinflusst wird.

Diese wollen die Forschenden mittels eines mobilen Geräts nicht-invasiv auf biologische Merkmale hin untersuchen, die krankhafte Anzeichen von Lungenkarzinomen aufzeigen. Eine KI-gestützte Analyse soll nicht nur bei der Früherkennung helfen, sondern auch bei Patienten zur Beobachtung des Verlaufs der Krankheit eingesetzt werden.

Lungenzentrum_2 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE Di 04.02.2025 19:00Uhr 02:59 min

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Lungenzentrum_2 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
3 min

MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE Di 04.02.2025 19:00Uhr 02:59 min

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Thüringisch-bayrische Kooperation erhofft sich breite Anwendung

Koordiniert wird das Projekt, das über drei Jahre mit 1,2 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, von einem Hersteller von medizinischen Geräten aus dem nordbayrischen Bad Kissingen. Das Institut Technik der TU Ilmenau wird sich mit der Datenaufbereitung und -analyse der Sensorik befassen. Die UST Umweltsensortechnik GmbH in Geratal ist für die Forschungsarbeiten zur Gassensorik des Detektionssystems zuständig. Das Universitätsklinikum Jena soll das Projekt mit ärztlicher Expertise sowie Forschungsstudien und vergleichend mit Laborverfahren der Gasanalytik begleiten und validieren.

Eingesetzt werden könnte das neue Werkzeug zunächst etwa in Kliniken und Arztpraxen. Patrique Fiedler, Projektleiter an der TU Ilmenau, kann sich aber noch mehr vorstellen: "Mit Forschungsergebnissen aus dem BreathObserver-Projekt könnten wir in Zukunft auch Lungenkrankheiten infektiöser Natur aufspüren. Und da das kleine Gerät nicht zuletzt kostengünstig sein soll, sehe ich auch in der anschließenden Phase der Medizinproduktentwicklung breite Einsatzmöglichkeiten." Der modulare Aufbau des geplanten Systems könnte dabei helfen, die Anwendung anzupassen.


idw/jar

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | Thüringenjournal | 25. März 2025 | 19:00 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/1097c709-796a-4e1f-831a-71e19ca87952 was not found on this server.

Weitere Artikel