Wissen-News Rauchen kann sich auch schon vor der Schwangerschaft auf das Kind auswirken
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22. August 2024, 07:41 Uhr
Dass Rauchen bei Schwangeren zu Gesundheitsproblemen beim Baby führen kann, war bereits bekannt. Eine US-Studie zeigt nun, dass Zigaretten schon vor der Schwangerschaft negative Folgen für das Ungeborene haben können. Dabei reichen schon ein bis zwei Glimmstängel pro Tag.
Um die Auswirkungen des Rauchens vor und während der Schwangerschaft genauer zu untersuchen, analysierten die Forschenden Geburtsdaten aus dem US-amerikanischen National Vital Statistics System (NVSS) aus den Jahren von 2016 bis 2019, das insgesamt 15.379.982 Lebendgeburten umfasst. Aus diesen Daten wurden multiple Geburten, Frauen mit Bluthochdruck oder Diabetes schon vor der Schwangerschaft sowie solche mit fehlenden Informationen zum Zigarettenkonsum herausgerechnet. Von den restlichen Müttern in spe rauchten neun Prozent vor der Schwangerschaft, sieben Prozent im ersten Trimester, sechs Prozent im zweiten und knapp unter sechs Prozent noch im dritten Trimester.
Letztlich kein sicherer Zeitraum fürs Rauchen bei Kinderwunsch
Diese Zahlen wurden wiederum verknüpft mit gesundheitlichen Problemen der Neugeborenen wie einer notwendigen Beatmung nach der Geburt, Atemnotsyndrom, Aufnahme in die neonatologische Intensivstation, vermutete Sepsis, Anfälle oder neurologische Beeinträchtigungen. Es zeigte sich, dass das Risiko für das Neugeborene, an mehr als einer dieser Gesundheitsprobleme zu leiden, um 27 Prozent erhöht war, wenn die Mutter vor der Schwangerschaft geraucht hatte und um 31 bis 32 Prozent, wenn sie dies getan hatte, während sie schwanger war. Auch ein relativ geringer Tabakkonsum, der mit ein bis zwei Zigaretten pro Tag definiert wurde, erhöhte das Risiko für die Beeinträchtigungen noch signifikant. Bei mehr als 20 Zigaretten pro Tag stieg die Wahrscheinlichkeit für Gesundheitsprobleme beim Säugling auf rund 30 Prozent, über den gesamten Zeitraum betrachtet.
Die Autoren betonen, dass es sich um eine beobachtende Studie handelt und deswegen keine Aussagen über mögliche Kausalitäten getroffen werden können. Auch das Phänomen des Second-Hand-Smokes, wenn also Rauch über die Haut oder Kleidung auf die Umgebung übertragen wird, betrachteten die Forschenden nicht gesondert. Dennoch kommen sie zum Schluss, dass es keinen Zeitraum während der Schwangerschaft gibt, an dem Rauchen sicher wäre – auch nicht kurz davor, wenn bereits der Kinderwunsch besteht. Sie betonen daher noch einmal die Bedeutung der Rauchprävention auf allen Ebenen.
Links/Studien
Die Studie "Maternal cigarette smoking before or during pregnancy increases the risk of severe neonatal morbidity after delivery: a nationwide population based retrospective cohort study" ist im Fachjournal "Journal of Epidemiology and Community Health" erschienen.
cdi
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR Aktuell | 03. April 2024 | 18:47 Uhr
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