Sichtbarkeitsprognose für "Weihnachtsstern" So können Sie den Kometen Leonard sehen
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02. Dezember 2021, 12:44 Uhr
Er taucht nur alle 80.000 Jahre auf, aber 2021 könnte Komet Leonard zum Weihnachtsstern werden. Mitten in der Adventszeit, am 12. Dezember wird er der Erde am nächsten kommen und vielleicht mit bloßem Auge zu sehen sein.
Erinnern Sie sich noch an den Kometen Neowise? Was war das für ein Himmelsspektakel im Juli 2020. Und etwas Ähnliches können wir vielleicht im Dezember 2021 wieder erleben. Dann wird der Komet Leonard mit großer Wahrscheinlichkeit mit bloßem Auge zu sehen sein. Der Komet – offizieller Name C/2021 A1 (Leonard) – wurde am 3. Januar 2021 vom Astronomen Greg Leonard am Mount Lemmon Observatorium in Arizona entdeckt. Genau ein Jahr später, am 3. Januar 2022, wird er laut Berechnungen der NASA der Sonne am nächsten kommen, sein Perihel erreichen. Und das ist wichtig. Erst wenn sich der Komet der Sonne nähert, "verdampfen" die gefrorenen Gasanteile und bilden auf der sonnenabgewandten Seite den bekannten Schweif.
Bereits drei Wochen zuvor wird Leonard der Erde am nächsten sein, in rund 35 Millionen Kilometern Entfernung, und damit auch der Sonne nahe genug für den Schweif. Der Verein der Sternenfreunde (VdS) hat jetzt eine Sichtbarkeitsprognose veröffentlicht. Demnach ist er bis 13. Dezember 2021 zu Beginn der Morgendämmerung am Ost/Südost-Himmel auffindbar. "Zunächst im Feldstecher sichtbar, steigt seine Helligkeit innerhalb weniger Tage um mehrere Größenklassen an, so dass er vermutlich mit dem bloßen Auge zu sehen ist", so die Mitteilung der VdS-Fachgruppe Kometen.
Die Position des Kometen an unserem Himmel ändert sich dabei von Nacht zu Nacht ein wenig, so dass er im Laufe der Zeit an den Sternbildern Haar der Berenike und Bärenhüter vorbeikommt. Das folgende Video zeigt als Beispiel die Nacht vom 1. zum 2. Dezember. Dann wird Leonard dem Haar der Berenike am nächsten sein.
Welche Bezugspunkte am Himmel an den anderen Tagen bis Mitte Dezember helfen, um Leonard zu erspähen, zeigt die folgende Bildergalerie. Darin finden Sie Leonards Position für den 11. November, 21. November und die ersten zwölf Dezembertage, an denen es immer wahrscheinlicher wird, dass die Helligkeit des Kometen für eine Betrachtung mit bloßem Auge ausreicht. Als Uhrzeit haben wir jeweils 5:30 Uhr und als Beobachtungsstandort Leipzig gewählt.
Wie hell wird Leonard strahlen?
Wie hell der Komet wirklich wird, lässt sich derzeit noch nicht ganz genau sagen. Nachmittags und abends wird man jedenfalls kaum Glück haben, weil Leonard ungefähr zeitgleich mit der Sonne "untergeht". Besser stehen die Chancen nach Mitternacht, wenn er wieder "aufgeht" und in den ganz frühen Morgenstunden. Rund um den 7. Dezember hilft bei der Orientierung ein anderer sehr heller Punkt, der Stern Arktur. Dieser dritthellste Stern am Nachthimmel gehört zum Sternbild Bärenhüter und ist leicht zu finden. Sie müssen einfach nur gedanklich die Deichsel vom Großen Wagen nach unten verlängern, dann können sie ihn nicht übersehen. Und sollten Sie das Gefühl haben, dass das Licht von Arktur flackert, dann täuschen Sie sich nicht. Das ist jedoch kein Effekt des Sterns, sondern entsteht durch unsere Atmosphäre.
C/2021 A1 (Leonard) ist ein sogenannter hyperbolischer Komet. Das bedeutet, dass er vermutlich aus der Oortschen Wolke stammt. Aus dieser (bisher nicht nachgewiesenen) Ansammlung von Himmelskörpern im äußersten Bereich unseres Sonnensystems kommen die Kometen, die wir nur alle tausende oder zehntausende von Jahren sehen. Im Fall von Leonard sind das 80.000 Jahre, die vergehen, bis wir ihn vielleicht wiedersehen – also unsere Nachfahren, wenn sie dann noch auf der Erde leben.
gp/rr
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