Ein Kilometer Durchmesser Brasilianischer Hobbyastronom entdeckt erdnahen Riesenasteroiden
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11. September 2020, 15:08 Uhr
Ein Hobbyastronom aus Brasilien hat einen erdnahen Asteroiden mit einem Durchmesser von rund einem Kilometer entdeckt. Würde der Felsbrocken uns treffen, wären die Schäden immens.
Würde 2020 QU6 die Erde treffen, könnte er gewaltige Schäden anrichten. Rund einen Kilometer misst der Durchmesser des Weltraumfelsbrockens, den der brasilianische Hobbyastronom Leonardo Amaral entdeckt hat. Eigentlich gelten 90 Prozent der erdnahen Objekte dieser Größe als bekannt. Laut der gemeinnützigen Organisation "The Planetary Society" sind die meisten Asteroiden-Beobachtungsmissionen allerdings auf der Nordhalbkugel stationiert. Wahrscheinlich blieb der sich von der südlichen Hemisphäre nähernde 2020 QU6 deshalb bis jetzt unentdeckt.
Wir sehen heute mehr Asteroiden
Zur Gefahr für die Erde wird der große Brocken zum Glück nicht. Am 10. September hat er die Erde in einem Abstand von 40 Millionen Kilometern passiert, das ist weit mehr als die zehnfache Distanz zum Mond. Allerdings zeige die späte Entdeckung, dass für den Schutz unseres Planeten noch einiges getan werden müsse, schreibt die Planetary Society in einer Pressemittelung.
Es bestehe aber auch kein Grund zur Beunruhigung sagt Bruce Betts, wissenschaftlicher Chef der Organisation. "Wir hören deshalb immer öfter von Asteroidenentdeckungen in den Nachrichten, weil wir immer besser darin werden, solche erdnahen Objekte zu finden und zu verfolgen. Es gibt nicht plötzlich mehr Asteroiden, wir werden nur immer besser darin, sie zu sehen."
Horrorvorstellung: Tunguska-Asteroid trifft Metropolregion
Für Hobbyastronomen hat die Planetary Society ein Förderprogramm aufgelegt, dass engagierten Freizeitforschern bei der Anschaffung teurer Instrumente unter die Arme greift. Leonardo Amaral bekam auf diesem Weg vergangenes Jahr 8.500 Dollar für eine stabilere Teleskopmontierung. Diese helfe, Objekte länger über den Nachthimmel verfolgen zu können. Das mache längere Öffnungszeiten für Kameras möglich und so besonders lichtschwache Objekte sichtbar.
Die Wissenschaftler der Planetary Society halten allerdings nicht solche großen Asteroiden wie 2020 QU6 für das dringendste Problem, sondern vor allem kleinere Felsen, die bei einem Einschlag aber immer noch örtlich große Schäden verursachen können. Ein Beispiel ist der Tscheljabinsk Asteroid, der 20 Meter Durchmesser gehabt habe, dessen Druckwelle aber Fensterscheiben zerspringen ließ und so über 100 Menschen verletzte. Treffe ein Objekt von der Größe des Tunguska-Asteroiden eine dicht besiedelte Metropolregion, könnte das Millionen Todesopfer fordern.
Programme zur Verteidigung der Erde
Auch die staatlichen Weltraumagenturen NASA und ESA unterhalten Programme zum Aufspüren von Asteroiden. Bei einem dafür geplanten Weltraumteleskop der NASA sei aber die Finanzierung noch nicht gesichert. Ob die "Near Earth Object Surveillance Mission" (NEOSM) deshalb wie beabsichtigt 2025 starten könne, sei daher noch unklar. Die Planetary Society hat daher eine Petition an den US-Kongress für die Freigabe der Gelder gestartet. Zudem unterhält die Organisation ein eigenes Programm für die Erdverteidigung.
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