Illustration des NASA Orbiters OSIRIS-REx
Bildrechte: imago/ZUMA Press

Internationaler Asteroidentag Der nächste Asteroid kommt – nur nicht am Weltasteroiden-Tag

30. Juni 2021, 10:11 Uhr

Jedes Jahr am 30. Juni ist Weltasteroiden-Tag. Allerdings ist für diesen Tag kein Asteroiden-Vorbeiflug vorgesehen. Zumindest nicht laut den NASA-Listen über sogenannte NEOS, Near Earth Objects, erdnahe Objekte.

NASA und ESA überwachen schon seit langem den Weltraum, um uns vor dem nächsten Asteroiden zu warnen. Immer am 30. Juni bekommen die Himmelskörper besonders viel Interesse. Denn das ist der alljährliche Asteroidentag (engl. International Asteroid Day), der 2016 von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde, in Erinnerung an den Tunguska-Meteoriten, der am 30. Juni 1908 über Sibirien explodierte.

Kein Vorbeiflug am Asteroidentag

Allerdings hat das Center for Near-Earth Objects der NASA, also das Zentrum für erdnahe Objekte, für diesen Tag keinen Asteroiden im Erdan- bzw. Vorbeiflug auf seiner Liste. Am 29. Juni kommt 2021 MQ1 in fast 17-facher Mondentfernung vorbei, ein 67 – 150 Meter Brocken. Am 1. Juli kommt 2010 XJ11 in unsere Nähe, immerhin nur vier Mal so weit entfernt wie der Mond, rund 1,5 Millionen Kilometer, und bis zu 99 Meter groß. Das ist nicht wenig, wenn man bedenkt, dass er damit fünf Mal so groß wäre, wie der letzte bekannte Asteroid, der 2013 bei Tscheljabinsk als Meteor über den Himmel zog und eine Druckwelle erzeugte, die fast 4.000 Gebäude beschädigt und über 1.400 Menschen verletzte.

Doch auch die beiden Asteroiden vom 29. Juni und 1. Juli gehören offiziell zu den potenziell gefährlichen Asteroiden (engl. Potentially Hazardous Asteroid, kurz PHA). Denn dabei handelt es sich laut Definition um Himmelskörper, die bis zu 19,5-mal so weit von uns entfernt sind, wie es der Mond ist.

Überraschende Asteroiden sind immer möglich

Das bedeutet allerdings nicht, dass wir am 30. Juni nicht doch noch einen Asteroiden sehen könnten (zumindest durch die großen Teleskope). Denn auch das geschieht immer wieder. Erst im vergangenen Sommer entdeckten kalifornische Astronomen einen immerhin SUV-großen Gesteinsbrocken erst, als er sich schon wieder von der Erde entfernte. 2020 QG, wie er seither heißt, war der Erde bis auf 2.950 Kilometer nahegekommen.

Das ist allerdings auch nicht völlig verwunderlich, wenn man sich die Größenordnungen im Weltall vor Augen führt. Wir haben das hier in einer Animation für den Asteroiden 2011 ES4 einmal verdeutlicht.

gp

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