Citizen Science Asteroiden-Jagd: Das kann doch jeder
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04. September 2021, 15:00 Uhr
Haben Sie heute noch nichts vor? Dann gehen Sie doch auf die Jagd nach Asteroiden. Weder Raumschiff noch riesige Raketen brauchen Sie dafür. Ihr Computer, Internet und Ihr gutes Auge reichen dafür vollkommen aus. Und vielleicht wird so der nächste Asteroid nach Ihnen benannt.
"Wenn der Komet kommt, macht er alles kaputt", singt Helge Schneider in einem seiner Lieder und auch in den Medien ist immer wieder vom Ende der Menschheit durch den nächsten Asteroiden zu lesen. So drastisch sieht unsere Lage aber nicht aus. Vermutlich wird die Erde erst in weit mehr als 100 Jahren wieder von einem größeren Asteroiden getroffen. Und obwohl wir immer wieder von neuen und kürzlich entdeckten Asteroiden lesen und hören: Die meisten Asteroiden in unserem Sonnensystem sind nicht wirklich erforscht.
Genau hier kommen Sie ins Spiel: Wollen Sie nicht auf Asteroiden-Jagd zu gehen? An dem Citizen Science-Projekt "Active Asteroids" können Sie jederzeit teilnehmen. Das tolle an solchen Bürgerwissenschafts-Projekten ist ja gerade, dass sie für jede(n) gemacht sind und Sie dabei indirekt auch noch was Neues über das Universum, die Welt oder uns selbst lernen. Ein Beispiel dafür ist das "Resteretter"-Projekt von MDR WISSEN, bei dem Sie mehr über ihr Wegwerfverhalten von Lebensmittel erfahren.
Das Geheimnis der Asteroiden
Und genauso können Sie bei "Active Asteroids" mehr über die Erforschung des Alls lernen. In der Astronomie des Sonnensystems und der Planetenforschung ist Activity (engl. Aktivität) ein weit gefasster Begriff. Er beschreibt Materialien wie Staub oder Gas, die einen Körper – seien es Kometen, Asteroiden oder Zentauren (die sich zwischen Jupiter und Neptun bewegen) – verlassen. Aktive Asteroiden hinterlassen somit einen Schweif an Staub oder Gasen, besonders wenn sie sich der warmen Sonne nähern. Doch genau von solchen Objekten hat man seit 1949 nur um die 30 Stück entdeckt. Dabei sollen sich über 10.000 von ihnen in unserem Sonnensystem befinden.
Je mehr solcher Objekte entdeckt werden, desto besser für die Wissenschaft. Erst dann können Forscher vielleicht eine Antwort auf die Frage erhalten: Wie ist das Wasser auf unserem Planeten gelandet und woher stammt es?
Gehen Sie auf Asteroiden-Jagd
Die zu durchforstenden Bilder stammen von der Dark Energy Camera (engl. Dunkle Energie Kamera) einem vier Meter im Durchmesser großen Teleskop in Chile. Mit ihm wurden über 5.000 Quadratgrad der südlichen Hemisphäre erfasst. Vermutlich über 10 Millionen Asteroiden wurden somit auf Bild festgehalten und diese müssen alle noch klassifiziert werden.
Auf kleinen Bildausschnitten werden einem eine Vielzahl von dunklen Punkten auf grauen Hintergrund angezeigt. Wenn diese schwarzen, dicken Punkte einen Schweif aufweisen, haben Sie einen aktiven Asteroiden entdeckt. Dann klicken Sie auf "ja" und anschließend auf "fertig". Falls sie keinen Schweif erkannt haben, dann klicken Sie natürlich auf nein und das nächste Bild erscheint. So klicken Sie sich durch die Asteroiden-Sammlung und klassifizieren vielleicht die nächsten aktiven Asteroiden.
Wussten Sie, dass die Entdecker(innen) von Asteroiden das Vorschlagsrecht für einen Namen dieses Objekts haben? Natürlich gibt es verschiedene Kriterien, die berücksichtigt werden müssen. Die IAU (Internationale Astronomische Union) prüft dann, ob der Name vergeben werden kann und wenn nichts dagegen spricht, kann der nächste Asteroid ihren Wunschnamen tragen. Active Asteroids erwähnt das auf seiner Seite nicht explizit. Aber was sollte dagegen sprechen?
Science rocks!
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