Covid-19 Guter Schlaf und gesundes Gewicht reduzierte Long Covid-Risiken

Anhaltende Symptome monatelang nach einer durchgemachten Infektion: Long Covid ist für viele Genesene zum eigentlichen Horror der Pandemie avanciert. Nachdem Forschende inzwischen verschiedene Mechanismen hinter der anhaltenden Krankheit ausgemacht haben, zeigt eine neue Studie nun, dass auch die Lebensführung vor der Erkrankung offenbar einen Einfluss auf das Long Covid-Risiko hat.

Siwen Wang und Kolleginnen von der amerikanischen Seuchenschutzbehörde "Centers for Disease Control and Prevention" (CDC) berichten im Magazin JAMA Internal Medicine über eine Kohorte von 32.249 Krankenpflegerinnen, die in den Jahren 2015 und 2017 durch Befragungen und teilweise auch durch Proben Auskunft über ihren Lebensstil gegeben hatten. Erfasst wurden dabei neben dem Body-Mass-Index (BMI) auch Rauchen, sportliche Betätigung, Alkoholgenuss, Ernährung und Schlaf.

1.981 Frauen hatten dann während der Pandemie eine durch einen PCR-Test bestätigte Infektion mit Sars-CoV-2. Der Altersschnitt betrug 64,7 Jahre, nur ein knappes Drittel arbeitete noch als Krankenpflegerin. 871 zeigten auch vier Wochen nach dem Test noch Symptome und wurden deshalb als Long Covid-Fälle kategorisiert.

Die statistische Auswertung zeigte: Wer in den Jahren vor der Pandemie fünf oder sechs Kategorien für einen gesunden Lebensstil erfüllte, hatte ein 49 Prozent geringeres Risiko, an Long Covid zu erkranken. Dabei stachen vor allem das Körpergewicht (BMI) und die Qualität des Schlafs als zentrale Einflussfaktoren hervor. Wer also gut geschlafen hatte und nicht übergewichtig war, erkrankte deutlich seltener an lang anhaltenden Symptomen nach einer Infektion.

Die Studie hat allerdings verschiedene Limitationen: Zum einen wurde hier nur eine relativ homogene Gruppe von älteren Pflegerinnen untersucht, die über ihre Gesundheit vor allem durch Fragebögen Auskunft gegeben hatten. Zudem wurde nicht erhoben, mit welchen Varianten des Virus sich die Teilnehmerinnen der Untersuchung infiziert hatten. Es sei also möglich, dass es auch hier noch Einflüsse auf das Ergebnis geben könnte.

(ens)