Atemwegsinfektionen Grippewelle rollt: RKI zählt über 24.000 neue Ansteckungen mit Influenza
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09. Februar 2024, 12:31 Uhr
Vor allem in Schulen und Kitas zirkulieren derzeit wieder viele Atemwegsinfektionen. Spielte Corona vor den Weihnachtsferien noch die Hauptrolle, hat jetzt die Influenza die Regie übernommen.
Hinweis: Dieser Beitrag bezieht sich auf die bis zum 28. Januar 2024 verfügbaren Daten. Aktuellere Werte finden Sie hier:
Das winterliche Infektionsgeschehen folgt wieder seinem gewohnten, vor der Pandemie üblichen Muster. Während der Weihnachtsferien ging die Zahl neuer Ansteckungen deutlich zurück. Mit dem neuen Start von Schulen und Kitas nimmt auch die Zirkulation von Atemwegsviren wieder Fahrt auf. Und wie üblich ist es auch in diesem Jahr die gemeinhin als Grippe bekannte Influenza, die eine Mehrzahl der im Januar und Februar diagnostizierten Infektionen auslöst.
Jede zweite Ansteckung wird von Influenza ausgelöst
Laut aktuellem Wochenbericht zählte das Robert Koch-Institut in der Woche bis zum 28. Januar fast 25.000 neue Ansteckungen, ein Plus von über 10.000 im Vergleich zur Vorwoche. Wie für Corona gilt allerdings auch hier, dass diese Zahl allerhöchstens einen kleinen Bruchteil der tatsächlichen Ansteckungen wiedergibt, da nur in wenigen Fällen der Krankheitserreger im Labor überprüft wird. Zugleich ermöglichen die Zahlen aber eine Einschätzung der Dynamik der Ansteckungswelle.
Dass aktuelle besonders Grippeviren übertragen werden, zeigt sich auch im sogenannten Sentinel. Das ist ein Stichprobensystem, bei dem das RKI Abstrichproben erhält, die teilnehmende Hausärzte in das Zentrallabor eingeschickt haben. Dort werden Influenzaviren aktuell in nahezu jeder zweiten Probe mit Viren nachgewiesen (49 Prozent). RSV folgt mit weitem Abstand auf Platz zwei (elf Prozent), und die allgemeinen Schnupfenerreger Rhinoviren auf Platz drei (sechs Prozent). Corona kommt nur noch auf fünf Prozent.
Atemwegserreger machen derzeit die Runde bei Schulkindern
Dominanter Stamm ist aktuell Influenza A (H1N1)pdm09, ein Nachfolger der Schweinegrippe von 2009. Er kann vor allem bei jungen Männern mit Vorerkrankungen zu schwer verlaufenden Infektionen führen. Tatsächlich kommen auch wieder mehr Menschen in die Krankenhäuser. "Hierbei ist die Fallzahl bei Schulkindern weiter angestiegen und befindet sich nun auf einem sehr hohen Niveau", so der Wochenbericht. Unter denjenigen, bei denen Influenza die Ursache für die Einweisung ist, sind 56 Prozent Schulkinder. Bei den Kleinkindern unter zwei Jahren, die wegen einer Infektion behandelt werden müssen, ist allerdings in 60 Prozent der Fälle das RS-Virus der Grund.
Allgemein sind derzeit rund 7,3 Prozent der Deutschen mit einem Atemwegserreger infiziert. Das schätzt das RKI mithilfe seiner Dauerumfrage Grippeweb. Umgerechnet entspricht der Wert etwa 6,1 Millionen Neuansteckungen in Deutschland in der vorletzten Januarwoche. Auch hier ist bei den Schulkindern der deutlichste Anstieg zu verzeichnen, so der Wochenbericht.
Corona gerade kein Thema
Bei Corona hingegen deuten die verschiedenen Signale auf eine weiter abflauende Welle hin. Bis zum 28. Januar zählte das RKI nur noch rund 6.000 Fälle, erheblich weniger als noch im Dezember. Dominant ist aktuell die von BA.2.86 (Pirola) abstammende Variante JN.1. Aber auch hier kann das RKI beruhigen: "Das von den derzeit als VOI klassifizierten SARS-CoV-2 Varianten sowie ihren Sublinien ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit wird von der WHO gegenwärtig als gering eingestuft."
Links/Studien
Robert Koch-Institut: Wochenbericht Atemwegsinfektionen vom 31. Januar 2024
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