US-Physiker berechnen Corona-Hustenwolken ohne Masken ein Vielfaches größer
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22. Oktober 2020, 17:26 Uhr
Masken können die Ausbreitung von Coronaviren in geschlossenen Räumen deutlich eingrenzen. US-Physiker fanden heraus, dass das Volumen von Hustenwolken ohne Masken zwischen sieben und 23-mal größer ist als mit Masken.
Der Husten eines an der Atemwegserkrankung Covid-19 erkrankten Patienten kann in geschlossenen Räumen ein Luftvolumen mit Sars-Cov-2-Viren kontaminieren, welches 23-mal so groß ist wie die ursprüngliche Hustenluft selbst. Das haben Physiker des American Institute of Physics (AIP) berechnet. Ihre Studie erschien in dem AIP-Fachjournal "Physics of fluid".
Zurückgelegte Entfernung entscheidend
Wie stark eine erkrankte Person ohne Maske hustet, ist demnach nicht das Entscheidende. Anfangsgeschwindigkeit und Volumen der ausgestoßenen Hustenluft haben auf die Größe der daraus entstehenden Hustenwolke keinen entscheidenden Einfluss. Anders ist das bei der Entfernung, welche die ausgestoßene Hustenluft zurücklegt. Je weiter sie sich vom Mund entfernt, desto mehr vermischt sie sich mit der Umgebungsluft, wodurch das Volumen der Hustenwolke zunimmt.
Masken schränken Wolken-Volumen ein
Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung schränkt diesen Prozess erheblich ein. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass das Wolken-Volumen ohne Maske etwa siebenmal größer ist als mit einer chirurgischen Maske und 23-mal größer als mit einer N95-Maske.
Aber auch andere Maßnahmen können die Expansion der Hustenluft zur großen Hustenwolke einschränken: "Wir fanden heraus, dass alles, was die von der Wolke zurückgelegte Strecke verringert, wie eine Maske, ein Taschentuch oder das Husten in einen Ellenbogen, den Raum, in dem sich die Tröpfchen beim Husten verteilen, und damit die Infektionsgefahr stark verringern", sagt Rajneesh Bhardwaj, ein Autor der Studie.
Wolke sekundenlang in der Luft
Die US-Forscher stellten auch fest, dass die ersten fünf bis acht Sekunden nach dem Husten für die Tröpfchen- und damit Viren-Verbreitung in der Luft entscheidend sind. Nach dieser Zeit beginne sich die Hustenwolke aufzulösen.
Die gewonnenen Erkenntnisse über Ausbreitung und Eigenschaften von Hustenwolken sind nach Angaben der Forscher wichtig, um die Belüftung geschlossener Räume besser zu gestalten und so die Ausbreitung des Sars-Cov-2-Virus zu reduzieren.
(dn)
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