Eine blonde Frau mittleren Alters steht vor einem Schiff auf der Saale in Halle. 3 min
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Wissenschaft ist keine Blackbox. Unter diesem Motto ist in Halle der Science Cube – ein neues Kompetenzzentrum für Wissenschaftskommunikation – eröffnet worden.

MDR KULTUR - Das Radio Do 31.10.2024 15:45Uhr 02:59 min

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Silbersalz-Festival 2024 Neuer Science Cube bietet Wissenschaft zum Anfassen

31. Oktober 2024, 14:24 Uhr

Wissenschaft ist keine Blackbox. Unter diesem Motto ist in Halle ein neues Kompetenzzentrum für Wissenschaftskommunikation eröffnet worden. Im Rahmen des Silbersalz-Festivals wurde der Science Cube den Besuchern vorgestellt. Ziel ist, den Strukturwandel im mitteldeutschen Revier wissenschaftlich zu begleiten. Das Zentrum soll etwa den Kohleausstieg bis 2038 im Blick behalten – insbesondere im Hinblick darauf, wie Forschung und Technologie sich mit den Bedürfnissen der Menschen verbinden lassen.

Das mitteldeutsche Multimediazentrum in Halle liegt an der Saale und ist einer der Orte, an dem das Silbersalz-Festival über die Bühne oder ganz buchstäblich vor Anker geht. Denn direkt davor, auf der Saale liegt das erste Bürgerforschungsschiff Deutschlands. Es ist ein altes Passagierschiff, Baujahr 1976, das der Verein scienece2public umgebaut hat. Der Name "Make Science Halle" – also frei übersetzt so viel wie "Macht Wissenschaft in Halle" –  ist wörtlich zu verstehen, erzählt die Vereinsvorsitzende Ilka Bickmann. "Unser Schiff haben wir wirklich auf die Saale gesetzt als Bürgerforschungsschiff."

Ein Forschungsschiff zum Mitmischen

Auf die "Make Science" kommen also tatsächlich Interessierte und erforschen zum Beispiel gemeinsam mit den Fachleuten das Wasser der Saale, so Bickmann. "Und die sehen dann: Aha, eigentlich will ich im Wasser der Saale schwimmen, wie es mein Recht ist als Bürger dieser Stadt, aber wenn ich da rein gehe, komme ich mit E-Coli-Darmbakterien wieder heraus." Es gehe also darum, Probleme zu erkennen, ihren Ursprung zu erkunden und herauszufinden, wie sie sich künftig verhindern lassen, erläutert Bickmann.

Eine blonde Frau hält eine Rede vor einem Publikum.
Zur Eröffnung des Science Cube gab es mehrere Reden - unter anderem von Cordula Kleidt aus dem Bundesforschungsminiserium. Bildrechte: Silbersalz / Joachim Blobel

Das Schiff hat mobile Labore an Bord, mit denen Wasserproben entnommen und analysiert, Algen oder Fische untersucht werden können. Die Passagiere sind eingeladen, selbst mitzumachen – Wissenschaft zum Anfassen. Denn,  so das Motto des zum Silbersalz-Festivals neu gegründeten Science Cube, der sich als Kompetenzzentrum für Wissenschaft versteht: Wissenschaft ist keine Blackbox. Und das Schiff ist sozusagen das Herzstück.

"Der Science Cube ist eigentlich ein Raum, der aufmacht für Wissenschaft", erklärt Ilka Bickmann. "Wissenschaft ist keine Blackbox ist unser neues Motto." In eine Blackbox ginge nämlich ein Impuls herein, dann wisse man aber gar nicht, was damit passsiert und am Ende komme irgendetwas heraus. Und so ähnlich funktioniere es ja auch mit der Wissenschaft, so Bickmann. "Wir sagen: Wie funktioniert eigentlich Wissenschaft? Wir zeigen die Leute, die Wissenschaft machen, zeigen die Methoden, wie sie das machen und ermöglichen zu verstehen, wie die Lösungen für unsere Welt entwickelt werden."

"Dinner for Zero" – ein klimaneutrales Kapitänsdinner

Das Kompetenzzentrum für Wissenschaft, der Science Cube, versucht, Technik und Wissenschaft verstehbar zu machen. Und nicht nur im Rahmen des Silbersalz-Festivals, sondern auch darüber hinaus. Wie etwa gelingen der Strukturwandel und die Transformation im mitteldeutschen Kohlerevier? Oder gibt es etwa klimaneutrales Essen? Ja, meint Ilka Bickmann. Und deshalb gibt es auch ein Kapitänsdinner der besonderen Art auf dem Schiff. Das "Dinner for Zero" sei eines der neuen Kommunikationsformate, das der Verein gemeinsam mit Organisationen entwickle, die im Strukturwandel aktiv seien.

"Wir machen ein Format, bei dem Menschen und Forschende an einen Tisch kommen. Wir essen zusammen, aber das Essen ist klimaneutral." Wie gut eine Speise fürs Klima ist, lasse sich mit der Klima-Teller-App herausfinden, so Bickmann. "Also, ich kann mein Essen scannen und dann kann ich sehen: Pommes sind nicht so gut. Das ist ein Klimakiller. Die haben unheimlich viele CO2-Äquivalente." Nehme man dagegen eine selbst geschnittene Kartoffel, ohne sie zu frittieren, sei der CO2-Ausstoß geringer. "Und so kann man eigentlich ganz viel Essen runterbrechen auf immer weniger CO2."

Wissenschat und Technik für alle verstehbar machen, das ist eine der Kernaufgaben des Kompetenzzentrums für Wissenschaft in Halle. Mit dem Silbersalz-Festival werden die Besucher buchstäblich mit ins Boot geholt und nehmen Fahrt auf. Wissenschaft zum Anfassen statt einer Blackbox.

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 31. Oktober 2024 | 15:45 Uhr

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