Wissen-News Schulbarometer: Schülerinnen und Schüler beschäftigen Kriege, Klima und Leistungsdruck
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20. November 2024, 05:00 Uhr
Das Klassenzimmer als Spiegel zeitgenössischer Sorgen: Schülerinnen und Schüler stehen unter Belastung durch globale Krisen wie Kriege und Klimawandel, aber auch schulischem Leistungsdruck und Sorgen vor der eigenen Zukunft. Das geht aus der heute veröffentlichten Ausgabe des Deutschen Schulbarometers hervor. Der repräsentativen Untersuchung zufolge würden ein Viertel der befragten Schülerinnen und Schüler die eigene Lebensqualität als niedrig bewerten. Diese hätte sich seit der Covid-19-Pandemie zwar kontinuierlich verbessert, liege aber immer noch unter dem präpandemischen Niveau.
Ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler komme zudem zu der Einschätzung, psychisch belastet zu sein, in Familien mit niedrigem Einkommen ist es sogar ein Drittel. Ähnliche Ergebnisse zeigen sich hinsichtlich eines geringen schulischen Wohlbefindens. Zudem äußerten viele Lernende Kritik an der Unterrichtsqualität. Zu den genannten Missständen zählten häufige Unterrichtsstörungen, fehlende individuelle Nachfrage durch Lehrkräfte zum Verständnis des Unterrichtsstoffs oder fehlende Möglichkeiten, Probleme im Klassenverbund zu besprechen.
Fehlende Psychotherapieangebote für Schülerinnen und Schüler
"Gleichzeitig zeigen die Studienergebnisse, dass wichtige Hilfsangebote wie Psychotherapieplätze für Schülerinnen und Schüler häufig nicht oder nur mit langer Wartezeit zur Verfügung stehen", so Julian Schmitz, Professor für klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Universität Leipzig. "Unsere Studienergebnisse unterstreichen insgesamt, dass wir deutlich mehr gesellschaftliche Anstrengungen unternehmen müssen, um das psychisch gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sicherzustellen."
Erstmals 2019 untersuchte die Robert Bosch Stiftung im Deutschen Schulbarometer die Situation an Schulen. Seit diesem Jahr findet die Befragung nicht nur unter Lehrkräften, sondern auch Schülerinnen und Schülern statt. Für die vorliegende Ausgabe wurden in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig im Frühjahr 2024 insgesamt 1.530 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren befragt. Ziel sei es, aktuelle Herausforderungen im Schulbetrieb frühzeitig zu erkennen und Empfehlungen für das Bildungssystem abzuleiten.
flo
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 19. November 2024 | 09:00 Uhr
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