Wissen-News USA wollen Mondzeit einführen
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04. April 2024, 13:58 Uhr
Die USA wollen eine einheitliche Mondzeit einführen. Das Weiße Haus wies die Nasa an, bis 2026 eine entsprechende Strategie festzulegen. Grund ist, dass auf dem Mond die Uhren schneller als auf der Erde ticken. Das könnte bei künftigen Mondmissionen ein großes Problem sein.
Die US-Regierung hat die Raumfahrtbehörde Nasa angewiesen, eine einheitliche Zeit für den Mond und andere Himmelskörper zu erarbeiten. Wie das Wissenschaftsbüro des Weißen Hauses mitteilte, soll die Nasa bis Ende 2026 eine Strategie für die Einführung einer sogenannten Mondzeit (LTC; Coordinated Lunar Time) vorlegen. So könnte eine einheitliche Mondzeit beispielsweise mit Atomuhren auf dem Erdtrabanten festgelegt werden, hieß es – analog der Zeitmessung mehrerer Atomuhren zur Ermittlung der koordinierten Weltzeit UTC.
Das White House Science Office begründete die Forderung zur Einführung einer einheitlichen Mondzeit mit einem Verweis auf die Relativitätstheorie. Demnach scheine die Zeit in verschiedenen Teilen des Weltraums unterschiedlich schnell zu vergehen, abhängig von der Schwerkraft und der eigenen relativen Geschwindigkeit. So scheine für einen Beobachter auf dem Mond eine erdbasierte Uhr pro Erdtag im Schnitt 58,7 Mikrosekunden (58,7 Millionstel einer Sekunde) langsamer zu gehen. Diese winzige Verschiebung könne aber wichtig sein für eine präzise Ortsbestimmungen und Kommunikation.
Bislang orientierten sich Mondmissionen an der Weltzeit UTC, ohne sich untereinander zu synchronisieren. Bei der geringen Zahl der Missionen war das kein Problem. Allerdings planen die USA und andere Akteure künftig wieder bemannte Missionen auf den Mond zu schicken und dort sogar dauerhafte Basen einzurichten. Für einen sicheren Betrieb von Raumschiffen und Satelliten ist eine einheitliche Definition einer Mondzeit nach Ansicht der US-Regierung daher "grundlegend". Die Nasa sei deshalb angewiesen, sich bei der Ausarbeitung der Mondzeit mit verschiedenen US-Ministerien sowie mit internationalen Partnern abzustimmen.
dpa (dn)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 04. April 2024 | 09:26 Uhr
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