Mondmission Artemis I So kann das Leben auf Mond und Mars gelingen
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03. April 2024, 14:28 Uhr
Wie können wir auf anderen Himmelskörpern überleben? Diese Frage ist im Zuge der Artemis-Mission zum Mond wieder spannender geworden. Forschende sagen, dass es prinzipiell möglich sei – unter bestimmten Bedingungen.
Nach einigen Verzögerungen soll die Artemis-I-Mission in diesem Jahr endlich Richtung Mond starten. Menschen werden zwar noch nicht dabei sein, das soll sich aber mit Artemis III Mitte der 2020er-Jahre ändern: Dann sollen die nächsten Männer und auch die erste Frau den Erdtrabanten betreten. Damit wird auch das Thema "mögliches Leben auf dem Mond" realer. Später soll dann auch der Mars mit einbezogen werden, auf dem nicht nur Rover herumfahren, sondern im vergangenen Jahr sogar der erste Helikopter abgehoben ist. Forscherinnen und Forscher in Deutschland arbeiten schon jetzt daran, wie Leben und Arbeit auf anderen Planeten funktionieren können.
Blaualgen und 3D-Drucker auf Mond und Mars wichtig
Auf dem Mars könnten zum Beispiel Cyano-Bakterien, auch als Blaualgen bekannt, bei der Besiedlung helfen, wie Dr. Cyprien Verseux vom Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation in Bremen (ZARM) erklärt: "Sie können die Gase dort nutzen. Es gibt Nährstoffe im Marsgestein, die sie verwenden können. Sie brauchen Wasser und Sonne, all das haben wir auf dem Mars." Die Cyanobakterien könnte man dann nutzen, indem man sie an Pflanzen und Mikroben verfüttert, so der Experte. In einer Anlage zum Wohnen und Arbeiten könnten die Blaualgen in den Seitenwänden ausreichend Sauerstoff produzieren.
Im Programm "Moon and Mars Base Analog" am ZARM arbeitet die Bitterfelderin Dr. Christiane Heinicke seit 2017 an solchen speziellen Modulen, mit denen mal das Leben auf Mond und Mars möglich sein soll. Derzeit ist die Konstruktion noch aus Holz, später soll sie dann aus Metall sein. Unten im Modul befindet sich ein multifunktionaler Arbeitsbereich. Oben könnte beispielweise ein Wohnraum geschaffen werden. 3D-Drucker werden vor Ort sehr wichtig sein, damit kaputte Teile schnell ausgetauscht werden können. "Ich kann nicht mal eben in den Supermarkt gehen und mir was Neues kaufen, sondern ich muss es dann im Zweifelsfall selber herstellen", betont Christiane Heinicke.
Faktor Mensch spielt große Rolle
Ein weiteres Problem stellt die kosmische Strahlung dar. Deshalb gibt es Überlegungen, die Module mit einer schützenden Hülle zu versehen. Auch Baumaschinen arbeiten auf anderen Himmelskörpern anders als auf der Erde. Dazu hat Prof. Carsten Drebenstedt an der Bergakademie Freiberg mit anderen Forschenden bereits einen Simulator entwickelt, mit dem ein Bagger unter Mondbedingungen getestet werden kann.
Außerdem ist da noch der Faktor Mensch, denn die Psychologie spielt unter den Extrembedingungen eine große Rolle. Heinicke und Verseux haben 2015 bis 2016 an einem Experiment auf Hawaii teilgenommen und einen Marsaufenthalt simuliert. Die NASA wollte herausfinden, wie das Leben in einer kleinen Gruppe funktioniert, die genauso isoliert war, wie es Astronauten auf dem Roten Planeten wären. "Man muss gewillt sein, Kompromisse einzugehen und Lösungen für Probleme zu finden", berichtet Christiane Heinicke. Die Erfahrungen der Wissenschaftler fließen in das Artemis-Programm der NASA ein.
as/cdi
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