Wissen-News Rückseite des Mondes: Erste Ergebnisse von Untersuchung der Gesteinsproben
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17. September 2024, 14:47 Uhr
Ein chinesisches Forscherteam hat erste Ergebnisse der Bodenproben von der Rückseite des Mondes veröffentlicht. Die Proben haben demnach eine viel geringere Dichte als die von der erdzugewandten Seite des Mondes.
Im Juni brachte eine chinesische Mondmission erstmals Proben von der Rückseite des Mondes auf die Erde. Doch auf erste Erkenntnisse über den Mondboden musste die Wissenschaftswelt lange warten. Bis jetzt. Denn ein chinesisches Forscherteam hat nun erste Ergebnisse veröffentlicht. Die Proben, die mit der Mission "Chang'e-6" zurück auf die Erde kamen, haben eine viel geringere Dichte als die der vorangegangenen Mission "Chang'e-5" zur erdzugewandten Seite, wie die Wissenschaftler im chinesischen "National Science Review" berichten.
Anhand der Größe der Körner gehen die Forscher außerdem von einer anderen Zusammensetzung des Bodens aus. Den Fachleuten zufolge enthielt die Probe verschiedene Gesteinsarten wie lokal auf dem Mond vorkommenden Basalt, der die Geschichte von Vulkanismus auf dem Erdtrabanten belegt. Anderes, nicht-vulkanisches Gestein aus der Probe dürfte dagegen Aufschluss über den Einschlag in dem Krater geben, in dem die Probe entnommen wurde, sowie über die Mondkruste.
Rückseite des Mondes: Anderer Elementgehalt als auf der Vorderseite
Mit Blick auf die chemische Zusammensetzung entdeckten die Forscher einige Unterschiede zu Proben von der erdzugewandten Seite des Mondes. Das entnommene Gestein der Mondrückseite war demnach vergleichsweise reichhaltig an Aluminiumoxid (14 Prozent) und Calciumoxid (12 Prozent). Dafür fiel der Anteil von Eisen(II)-oxid mit 17 Prozent geringer aus als auf der Vorderseite. Auch Spurenelemente wie Kalium oder Seltene Erden waren in deutlich geringer Konzentration in der Probe vorhanden.
"Chang'e-6" hatte Ende Juni erstmals in der Geschichte der Menschheit nach einer technisch hochkomplexen Mission erfolgreich Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes zurück auf die Erde gebracht. Den 1.935,3 Gramm wiegenden Aushub hatte die Sonde im Südpol-Aitken-Becken entnommen, dem größten Einschlagkrater. Von den Proben erhofft sich die Wissenschaft unter anderem Rückschlüsse auf die Entstehung des Mondes, seine Kruste und die Unterschiede in der vulkanischen Aktivität auf beiden Mondseiten. Zwar hatten auch Missionen anderer Länder Bodenproben auf dem Mond entnommen, doch nur von der leichter zu erreichenden, erdzugewandten Seite.
dpa/rr
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 02. Juni 2024 | 19:38 Uhr
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