Astronomie Vollmond mit Mondfinsternis: Nach dem Supermond ist vor dem Supermond
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19. September 2024, 08:59 Uhr
Im September und Oktober kommt uns der Mond sehr nahe, der Vollmond wird dann Supermond genannt. Aber einer von beiden ist ein bisschen mehr super als der andere. Dafür wird der andere vom Erdschatten angeknabbert: partielle Mondfinsternis. Hier erfahren Sie, welcher Supermond welcher ist und wann Sie beide sehen?
Es gibt Zeiten, da ist der Mond mehr als 400.000 Kilometer von der Erde entfernt. Am Himmel wirkt er dann entsprechend klein. Und es gibt Zeiten, da kommt unser Erdtrabant auf weniger als 360.000 Kilometer an uns heran und wirkt deutlich größer. Diese Zeiten sind recht selten. Deshalb spricht man bei einem so nahen Vollmond vom Supermond. Einen haben wir gerade erlebt, der zweite Supermond-Termine liegt noch vor uns im Oktober 2024.
356.400 Kilometer: So nahe kann uns der Mond kommen
Der kleinstmögliche Abstand zwischen Erde und Mond beträgt rund 356.400 Kilometer. Diesem Grenzwert kommen die beiden Supermonde des Jahres ziemlich nahe. Los ging es in der Nacht vom 17. zum 18. September. Der Vollmond war die ganze Nacht zu sehen sein: kurz nach 19 Uhr am Abend ging er auf, kurz vor 7 am nächsten Morgen unter. Er wanderte dabei von östlich-südöstlicher Richtung über Süden bis fast nach Westen. Begleitet vom Saturn und vom weniger gut sichtbaren Neptun. Wie das am Abend in Erfurt aussah, sehen Sie hier.
Partielle Mondfinsternis in den frühen Morgenstunden des 18. September
Als kleiner Bonus kam bei diesem September-Supermond noch eine Mondfinsternis hinzu, allerdings nur eine partielle. Wenn man genau hinschaut, konnte man in den frühen Morgenstunden beobachten, wie der Mond zuerst oben rechts ein wenig vom Kernschatten der Erde "angeknabbert" wurde. Um 4:12 Uhr ging das los, dann zog die "Knabberstelle" weiter nach links und hatte etwa eine halbe Stunde später (4:45 Uhr) schon das Maximum dieser partiellen Finsternis erreicht. Der Erdschatten hat dann exakt 8,3 Prozent des Mondes verdeckt.
Aber 8,3 Prozent Flächenverlust sind für einen Supermond relativ leicht zu verschmerzen, um trotzdem noch gehörig hell zu strahlen. Zum Vergleich: Der größtmöglich erscheinende Supermond am Himmel hat einen um 14 Prozent größeren Durchmesser und damit eine um 30 Prozent größere Fläche (und Strahlkraft) als der kleinstmöglich erscheinende Mond. Man kann das in etwa mit dem Unterschied zwischen einer Ein-Euro- und einer Zwei-Euro-Münze vergleichen. Und ja, auch wenn man von einer Zwei-Euro-Münze oben 8,3 Prozent abbeißt, ist ihre Fläche trotzdem noch größer als die einer Ein-Euro-Münze.
Noch näherer Mond am 17. Oktober
Einen Monat später gibt es dann schon den nächsten Supermond, und der ist prinzipiell "noch mehr super", aber irgendwie auch nicht. "Noch mehr super" deshalb, weil der Vollmond der Erde im Oktober noch ein wenig näher ist als im September: 357.369 Kilometer. Kleines Problem dabei: Der gemeine deutsche Himmelsbeobachter kann diesen Moment der Nähe nicht genießen, denn am 17. Oktober um 13:27 Uhr ist erstens hellichter Tag und der Mond zweitens noch weit unterhalb des Horizonts.
Wenn der Mond an diesem 17. Oktober dann gegen 18 Uhr im Osten aufgeht, ist er schon wieder ein paar Hundert Kilometer weiter weg von der Erde, aber natürlich trotzdem noch absolut im "Definitionsbereich" eines Supermondes. Beobachten kann man dann, wie er im Verlauf der Nacht zum 18. Oktober in Richtung Süden immer höher steigt (gegen 1:20 Uhr), bevor er sich dann gen Westen senkt. Saturn und Neptun sind ihm dabei am Himmel – im Gegensatz zum September – inzwischen ein ganzes Stück voraus.
rr
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 17. September 2024 | 17:50 Uhr
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