Wenn wir uns von Social-Media-Plattformen ständig ablenken lassen, leiden unsere Arbeit und auch die Zufriedenheit damit. 3 min
Wenn wir uns von Social-Media-Plattformen ständig ablenken lassen, leiden unsere Arbeit und auch die Zufriedenheit damit. Bildrechte: RUB, Marquard

Wissen-News Mit weniger Social Media lässt es sich zufriedener und effizienter arbeiten

19. Dezember 2023, 11:33 Uhr

Soziale Medien können zu Ablenkung und Unzufriedenheit führen. Eine Studie hat diesen Zusammenhang auch für die Arbeitswelt gezeigt und belegt, dass sich schon 30 Minuten weniger Social Media positiv auswirken können.

Die Experten von der Ruhr-Universität Bochum und dem Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit führten dafür ein Experiment durch, an dem insgesamt 166 Personen teilnahmen, die einer Teil- oder Vollzeitbeschäftigung in verschiedenen Sektoren nachgingen und mindestens 35 Minuten täglich nicht arbeitsbezogen Social-Media-Kanäle nutzten. Die Teilnehmenden wurden zufällig einer von zwei Gruppen zugeteilt. Während die eine Gruppe nichts an ihrer Social-Media-Nutzung änderte, reduzierte die andere Gruppe die in Sozialen Netzwerken verbrachte Zeit um 30 Minuten täglichfür insgesamt sieben Tage. Mit verschiedenen Fragebögen wurden im Verlauf des Experiments Faktoren wie Arbeitsbelastung, ihre psychische Gesundheit, ihr Stressempfinden und Social-Media-Suchtverhalten abgefragt.

Weniger Zeit in Sozialen Medien schafft mehr Zeit für Arbeitsaufgaben

"Wir konnten schon nach dieser kurzen Zeit belegen, dass sich bei der Gruppe, die 30 Minuten weniger täglich in Sozialen Kanälen verbrachte, die Arbeitszufriedenheit und die psychische Gesundheit deutlich verbessert haben", berichtet die Studienleiterin Julia Brailovskaia. Die Versuchspersonen in dieser Gruppe hätten sich weniger überarbeitet gefühlt und seien engagierter bei der Arbeit gewesen als die Kontrollgruppe. Auch das Gefühl von FoMO ("Fear of missing out" ) sei gesunken, also die Befürchtung, etwas Wichtiges zu verpassen, das in den Sozialen Netzwerken stattfindet.

Die Forschenden vermuten, dass eine verringerte Nutzung Sozialer Medien den Probanden einerseits mehr Zeit für Arbeitsaufgaben verschaffte, sodass das Gefühl der Überarbeitung sank, und andererseits eine geteilte Aufmerksamkeit verringerte. "Mit ständiger Ablenkung von einer Aufgabe kann unser Gehirn nicht gut umgehen", erklärt Brailovskaia. "Wer sich häufig unterbricht, um in Social Media auf dem neusten Stand zu bleiben, erschwert sich das konzentrierte Arbeiten und erreicht schlechtere Resultate." Zudem hält die in Social Media verbrachte Zeit Menschen möglicherweise davon ab, in Kontakt mit ihren Kollegen im echten Leben zu treten, was zur Entfremdung führen kann.

cdi/pm

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