Wissen-News Vier von fünf Eltern holen sich Ratschläge für Fragen rund um ihre Kinder in den sozialen Medien
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29. Januar 2024, 15:07 Uhr
Bei kleinen Kindern sind viele Eltern für jeden guten Ratschlag dankbar. Eine US-Studie hat nun gezeigt, dass sie dafür zunehmend soziale Medien nutzen. Das birgt auch Gefahren.
Für die Untersuchung des C.S.-Mott-Kinderkrankenhauses, das zur University of Michigan gehört, wurden 614 Eltern von mindestens einem Kind im Alter von 0 bis 4 Jahren in den USA befragt. Dabei zeigte sich, dass fast alle Mütter und zwei Drittel der Väter soziale Medien nutzen, um sich Tipps für die Erziehung zu holen und sich mit anderen Eltern auszutauschen. Insgesamt waren dies vier von fünf Eltern und ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage, die 2015 ebenfalls durch das C.S.-Mott-Kinderkrankenhaus durchgeführt worden war. Am häufigsten diskutiert wurde dabei über das Toilettentraining (44 Prozent), danach kamen der Schlaf der Kinder (42 Prozent), Ernährung/Stillen (37 Prozent), Disziplin (37 Prozent) und Verhaltensprobleme (33 Prozent).
Bei Zweifeln lieber keine Inhalte von Kindern teilen
Mehr als ein Drittel der befragten Eltern schätzten soziale Medien als sehr nützlich ein, vor allem wenn es darum geht, sich nicht allein zu fühlen und Tipps dafür zu bekommen, welche Fehler man vermeiden sollte. "Viele Eltern wenden sich an Online-Communitys, um Ratschläge auszutauschen oder elterliche Probleme zu diskutieren, weil es schneller und einfacher erscheint als professionelle Hilfe zu konsultieren", erklärt die Studienautorin Sarah Clark. Die Unterstützung von anderen Eltern in diesen Communitys könne hilfreich sein, aber man müsse dabei beachten, dass jede Familienerfahrung anders sei und nicht alles, was man online hört und liest, auch für das eigene Kind passend ist", betont die Expertin.
Zehn Prozent der Eltern bezeichneten die soziale Netzwerke als hilfreich bei der Frage, ob man mit dem eigenen Kind zum Arzt gehen solle. Besonders bei kleinen Kindern sei es aber wichtig, in jedem Krankheitsfall direkte medizinische Hilfe aufzusuchen, rät Sarah Clark. Dabei könnte auch die moderne Telemedizin helfen. Ein weiteres Problem besteht im Teilen von Inhalten auf Social Media, die die Kinder betreffen. "Die Familien sollten überlegen, ob sich die Kinder dadurch eines Tages bloßgestellt fühlen könnten", so Clark. "Eine gute Regel dazu besagt: Wenn man irgendwelche Zweifel hat, dann sollte man es lieber lassen."
Links/Studie
Mehr Informationen zur Studie "Sharing on parenting: Getting advice through social media" gibt es auf der Website des C.S. Mott Kinderkrankenhauses.
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