Auch Krankenhäuser sehen wieder eine steigende Zahl von Patienten mit Corona auf den Intensivstationen, allerdings auf niedrigem Niveau. "Wir haben keine absolute Immunität gegen Covid, von daher wird es immer wieder Infektionsausbrüche geben", sagte Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Er wollte allerdings nicht von einer Infektionswelle sprechen.

In seinem Grippe-Wochenbericht meldete das Robert Koch-Institut vergangene Woche rund 4000 Neuinfektionen mit Covid-19. Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz liegt damit bei etwa 5 Fällen pro 100.000 Einwohnern, sehr niedrige Werte auch im Vergleich zu den letzten, eher kleinen Coronawellen im Sommer 2022. Experten gehen allerdings davon aus, dass es aktuell eine hohe Dunkelziffer gibt, da nur noch wenig getestet wird.

Mediziner rechnen damit, dass es in der anstehenden Erkältungssaison auch wieder zu zahlreichen anderen Atemwegsinfektionen kommen wird. "Für den Herbst und Winter gehen wir davon aus, dass es wie auch im vergangenen Jahr noch weitere Nachholeffekte von anderen Atemwegserkrankungen geben wird", sagte Krankenhauspräsident Gaß der Rheinischen Post. Laut dem Bericht der Zeitung prognostiziert auch der Intensivmediziner Christian Karagiannidis wieder zahlreiche Arbeitsausfälle wegen Corona, Grippe oder RSV-Infektionen.

Gaß sagte, um Belastungen in den Krankenhäusern vorzubeugen, sei es wichtig, "dass sich möglichst viele Menschen gegen die Grippe impfen lassen." Besonders Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Risikopatienten sowie Angehörige sollten ihren Impfstatus bei Corona und Influenza auf dem neusten Stand halten. Der an die Omikron-Variante XBB.1.5 angepasste Corona-Impfstoff von Biontech soll Ende September ausgeliefert werden. Ab dann sollen auch wieder Auffrisch-Impfungen gegen Grippe verfügbar sein.

(ens, dpa, afp)